Schmutztitel

Schmutztitel, Titelei und Impressum – So gestaltest du die ersten Seiten deines Buches

Die erste Seite des Buches ist nicht gleich die erste Seite des Textes. Wenn du ein Buch aufschlägst, siehst du als aller erstes den Schmutztitel. Aber was ist das und welchen Aufbau hat ein Buch, bevor es mit dem tatsächlichen Inhalt losgeht?

Was ist der Schmutztitel?

Der Schmutztitel dient dazu, den Buchblock vor Verschmutzung oder Farbabrieb zu schützen. Er ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der nicht alle Bücher vor dem Verkauf gebunden wurden. Diese erste Seite schützt den gestalteten Hauptteil des Buches. Seine Funktion hat er heute durch den industriellen Buchdruck verloren. Trotzdem bleibt er das erste, das der Leser nach dem Aufschlagen sieht. Darauf findet er in der Regel in einfacher Gestaltung gehalten Titel und Autor.

Woraus besteht die Titelei?

Nimm dir irgendein Buch aus deinem Regal und schau dir die ersten Seiten genauer an. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass der Textblock nicht auf Seite 1 beginnt. Vor dem tatsächlichen Inhalt des Buches steht die Titelei. Diese verschafft einen ersten Überblick über Inhalt und die wichtigsten Hintergrunddaten des Buches. Sie ist bei jedem Buch gleich aufgebaut: Die erste rechte Seite wird als Schmutztitelseite bezeichnet, es folgen deren Rückseite – auch Frontispiz genannt – der Haupttitel und das Impressum. Auf den folgenden Seiten ist Platz für eine Widmung, Zitate oder ein Inhaltsverzeichnis, auf der nächsten rechten Seite beginnt dann der eigentliche Text und erst ab hier auch die Seitennummerierung.

Seite 1: Schmutztitel

Die erste Seite beginnt immer rechts und enthält den Schmutztitel mit Titel und Autorenname. Auch können der Reihentitel, der Verlag oder ein Logo auf der ersten Seite auftauchen oder sie kann komplett leer angelegt werden. Weil der Schmutztitel einfach gehalten ist und viel Platz bietet, wird er gerne für das handschriftliche Signieren verwendet.

Seite 2: Schmutztitelrückseite

Die Rückseite des Schmutztitels, auch Vakat oder Frontispiz genannt, bleibt häufig komplett leer. Manchmal sind dort allerdings ein Autorenfoto und die Vita oder eine kurze Buchbeschreibung abgebildet. Auch kannst du hier Danksagungen oder Widmungen platzieren, ganz wie es dir gefällt. Bei Buchreihen könntest du außerdem die weiteren Teile auflisten oder auch eine Illustration abbilden.

Seite 3: Haupttitel

Der Haupttitel ist oft aufwendig gestaltet und die repräsentativste Seite der Titelei. Sie zeigt alle bibliografischen Angaben zum Buch wie Titel und Untertitel, Autor, Verlag und Erscheinungsjahr.

Seite 4: Impressum

Auf der Rückseite des Haupttitels ist üblicherweise das Impressum. Das Impressum ist sowohl für gedruckte Bücher als auch für E-Books Pflicht. Bei Kinderbüchern oder Bildbänden steht es aus gestalterischen Gründen gerne auch erst nach dem Text. Es enthält ISBN, den Copyright-Vermerk zu Rechteinhaber und Jahr der Veröffentlichung und die Verlagsinformationen. Du kannst hier auch deinen Coverdesigner, Lektor, Buchsetzer oder andere Beteiligte vermerken. Außerdem empfiehlt die Deutsche Nationalbibliothek, ihren Standardvermerk ins Impressum aufzunehmen.

Was ist die Deutsche Nationalbibliothek?

Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ist die zentrale Archivbibliothek für alle deutschsprachigen Medien. Dort werden auch Bücher gesammelt und verzeichnet. Der Standardvermerk der Deutschen Nationalbibliothek bietet eine Hilfestellung für Bibliotheken, um Titel mit ISBN zu erfassen. Um ihn ins Impressum eintragen zu dürfen, muss das Buch eine ISBN haben und eine Titelmeldung an das Verzeichnis lieferbarer Bücher gegangen sein. Die meisten Self-Publishing-Anbieter kümmern sich für dich darum. Überprüfe am besten vorab, ob dieser Service auch bei deinem Self-Publishing-Dienstleister enthalten ist.

Was ist eine ISBN?

Mit einer Internationalen Standardbuchnummer (ISBN) lassen sich Bücher und Verlagserzeugnisse eindeutig identifizieren. In Deutschland vergibt die MVB Marketing- und Verlagsservice GmbH, eine Tochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die ISBNs an Verlage und Autoren. Die 13 Ziffern einer ISBN sind nach einer genauen Systematik zusammengesetzt, um die jeweiligen Informationen zum Buch zu vermitteln. So kann herausgelesen werden, in welchem Land ein Buch verlegt wurde, durch welchen Verlag es erschienen ist und um welche Publikationsform, also Paperback, Hardcover oder E-Book, es sich handelt.

Zwar ist bei einer Buchveröffentlichung die Verwendung einer ISBN keine rechtliche Pflicht, aber sie ist Voraussetzung dafür, dass dein Buch in den Datenbanken und Warenwirtschaftssystem des Buchhandels sichtbar ist. Das heißt: Ohne ISBN kann kein Buchhändler und keine Bibliothek dein Buch bestellen. Eine ISBN ist auch Bedingung für einen Eintrag in das Verzeichnis lieferbarer Bücher. Prüfe auch hier vorab, ob dein Self-Publishing-Dienstleister eine ISBN zur Verfügung stellt.

Seite 5: Widmung, Inhaltsverzeichnis oder Textblock

Die nächste rechte Seite kann unterschiedliche Funktionen haben. Vielleicht fügst du eine Widmung ein oder gibst mit einem Inhaltsverzeichnis einen klaren Überblick über die Kapitel deines Buches. Aber Achtung: Der eigentliche Text beginnt stets auf einer rechten Seite. Setzt du also beispielsweise auf Seite 5 eine Widmung, ist die nächste linke Seite leer und der Textblock startet entsprechend auf Seite 7. Er beginnt immer auf einer ungeraden Seitenzahl, füge also falls nötig eine leere Seite ohne Seitennummerierung hinzu.

Solltest du direkt auf Seite 5 mit dem Text loslegen, kannst du ab hier Seitenzahlen einfügen. Ab hier gilt: Seiten mit Text erhalten Seitennummerierung, leere Seiten allerdings nicht. Leere Seiten können zum Beispiel dann entstehen, wenn du die Kapitel jeweils auf der rechten Seite beginnen möchtest, das vorangegangene Kapitel aber auf einer rechten Seite endet. Dann kannst du links gegebenenfalls eine nicht nummerierte Leerseite einfügen.

Wie erstelle ich eine Titelei?

Um eine Titelei zu erstellen, können Word-Vorlagen eine nützliche Hilfestellung bieten. Oder aber du nutzt einfach den Text-Designer in unserem Projekteditor.

Die ersten Seiten eines Buches im Überblick

Seite

Bezeichnung

Möglicher Inhalt

Seitenzahl

1

Schmutztitel

Buchtitel

Autorenname

Reihentitel

Verlag

Logo

Leerseite

nein

2

Schmutztitelrückseite

Autorenvita

Inhaltsangabe

Abbildung

Leerseite

nein

3

Haupttitel

Buchtitel

Untertitel

Autorenname

Verlag

Erscheinungsjahr

nein

4

Impressum

Standardvermerk DNB

Bibliografische Angaben

nein

Fazit

Das Schreiben selbst folgt keinen direkten Regeln, sondern gründet eher auf Handwerkszeug, der Aufbau eines Buches dagegen hat eine standardmäßige Struktur. Um ein Gespür dafür zu bekommen, welche Informationen in der Titelei für dein Genre üblich sind, schau dir ein paar Bücher aus deinem Bücherregal an und passe sie deinem Manuskript entsprechend an. Word-Vorlagen können eine nützliche Hilfestellung bieten, um das gängige Format bezüglich Seitennummerierung oder nötige Leerseiten einzuhalten. Vergiss auch nicht den Standardvermerk der DNB einzufügen, sofern dein Buch eine ISBN hat und im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet ist.

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