Manuskript einreichen

Ein Manuskript einreichen – wie du einen starken Eindruck bei Verlagen machst

Die Aufmerksamkeit eines Buchverlages für das eigene Manuskript zu gewinnen, ist eine echte Herausforderung. Bei den Lektoren stapeln sich unverlangt eingereichte Manuskripte auf den Schreibtischen. Worauf solltest du achten, um eine Chance bei einem Verlag zu haben?

Was ist ein Manuskript?

Der Begriff „Manuskript“ lässt viele an ein handschriftliches Dokument denken. „Manuskript“ leitet sich aus dem Lateinischen ab (manu scriptum = von Hand Geschriebenes). Bibliothekswissenschaftler verstehen darunter Texte und Werke, die handschriftlich verfasst wurden. Als berühmte historische Manuskripte gelten etwa das Ambraser Heldenbuch, das mittelalterliche Epen enthält oder der Codex Manesse, die bekannteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters.

Im weiteren und häufiger gebrauchten Sinn versteht man unter einem Manuskript die heute größtenteils elektronisch erstellte Niederschrift eines Textes für den Druck. Dabei gelten gewisse Vorgaben und Kriterien wie das richtige Seitenformat oder die korrekt platzierte Seitenzahl. Es gibt elektronische Vorlagen, die Autoren die Formatierungen erleichtern. Ob du dein Buch an einen Verlag schicken oder als Self-Publisher veröffentlichen willst: Nimm dir ausreichend Zeit für die Gestaltung deines Manuskripts.

Das Manuskript im Verlag

Eine bestimmte Standardschrift, 30 Zeilen à 60 Zeichen auf jeder Seite, eingerückte Absätze, linksbündiger Text, keine Worttrennungen – so können die Vorgaben lauten, wenn du dein Buch an einen Verlag schicken, d.h. also dein Manuskript einreichen möchtest. Die populären Verlage erhalten tausende unverlangt eingereichte Manuskripte pro Jahr. Alle zu sichten ist den Lektoren zeitlich unmöglich. Deshalb kann es passieren, dass ein formal nicht auf die verlagseigenen Vorgaben angepasstes Manuskript direkt zur Seite gelegt wird.

Ablehnungsquote Manuskripte in Buchverlagen

Quelle: Eigene Erhebungen

Als unbekannter Autor auf Anhieb bei einem klassischen Verlag zu landen, ist nicht einfach – und das gilt unabhängig davon, wie gut das Buch ist. Sollte es doch klappen, kann es lange dauern, bis das Buch erscheint oder du musst bei Layout, Inhalt und Umfang große Abstriche machen, je nach Lektoratsvorgaben und Marketingvorstellungen des Verlags. Wenn du die Gestaltung und den Veröffentlichungszeitpunkt selbst in der Hand behalten möchtest, kann Self-Publishing der geeignete Weg für dich sein.

Das Manuskript beim Self-Publishing

Für die Veröffentlichung im Self-Publishing gibt es keine konkreten Vorgaben für dein Manuskript. Es den üblichen Standards entsprechend aufzubereiten kann hilfreich sein, wenn du vor der Veröffentlichung einen Lektor oder Korrektor beauftragst. Als Self-Publisher bist du für die Gestaltung des druckfertigen Buches verantwortlich. Du behältst die gestalterische Freiheit bei Layout und Cover und kannst ohne lange Wartezeiten veröffentlichen, was für Autoren von Sach- und Fachbüchern mit hohem Aktualitätswert oder Trendcharakter enorm wertvoll sein kann.

Einige Dienstleister sind darauf ausgerichtet, eine schnelle und unkomplizierte Veröffentlichung zu ermöglichen und beispielsweise beim Buchsatz zu unterstützen. Bei tredition kannst du deinen kompletten Buchtext unformatiert hochladen und mithilfe des automatischen Buchsatzes formatieren. Wie das funktioniert, kannst du dir in der praktischen Videoanleitung anschauen. Alternativ gibt es Formatvorlagen, in die du den Text kopieren kannst. Manche Schreibprogramme bieten außerdem eine Funktion an, um auf Knopfdruck ein auf Normseiten formatiertes Manuskript aus deinem Text zu gestalten. Einige unterstützen zudem beim Handlungsaufbau, bieten einen Überblick über deine Figuren und sind auf die Bedürfnisse von Autoren ausgerichtet.

Wenn du dein Buch selbst veröffentlichst, vergisst nicht, dass dein finales Dokument anders als bei der Bewerbung bei einem Verlag bereits das Impressum enthalten muss.

Vor dem Einreichen: Wie formatiert man ein Manuskript?

Egal, ob du dein Manuskript einreichen, oder als Self-Publisher veröffentlichen willst, es kann dir beim Schreiben und der Überarbeitung helfen, einige Standards der Manuskripterstellung zu kennen und umzusetzen. Eine ausreichende Schriftgröße, Zeilenabstände sowie Seitenränder und geeignete Schriftarten machen deinen Text übersichtlicher und leichter lesbar.

Schriftgröße: Mit einer Schriftgröße von mindestens 10 pt ist dein Manuskript angenehm zu lesen.

Zeilenabstand: Auch ein ausreichender Zeilenabstand macht den Text übersichtlicher.

Schriftarten: Idealerweise verwendest du beim Manuskript schreiben keine exotischen Schriftarten. Stattdessen eignet sich eine Schrift mit Serifen (Füßchen) wie beispielsweise Times New Roman oder Garamond.

Unterschied zwischen Serifenschrift und serifenloser Schrift

Seitenränder: Damit der Text in der Mitte des Buches noch gut zu lesen ist, sollte er innen einen breiteren Seitenrand haben als außen.

Zeichen pro Seite: Im Optimalfall hat ein Manuskript 1.600 bis 1.700 Zeichen pro Seite.

Blocksatz: Für eine angenehme Lesbarkeit und eine aufgeräumte optische Struktur eignet sich bei druckfertigen Büchern der Blocksatz.

Silbentrennung: Für gleichmäßige Wortabstände bei Verwendung des Blocksatzes solltest du nicht vergessen, die automatische Silbentrennung zu aktivieren.

Schriftgrößemind. 10 pt
SchriftartSerifen-Schriften (z.B. Garamond, Palatino, Georgia)
Seitenränderinnen breiter als außen
Zeichen pro Seite1.600 bis 1.700
TextausrichtungBlocksatz mit Silbentrennung

Überprüfe dein Manuskript am Ende nochmal auf Fehler. Das können nicht vorhandene oder falsch platzierte Seitenzahlen sein oder überflüssige Leerseiten. Im Self-Publishing stehen einige Dienstleister bei solchen Schwierigkeiten beratend zur Seite. tredition bietet professionelle Services, wie Lektorat und Korrektat, als zubuchbare Option an.

Achtung: Wenn du mit deinem Manuskript bei einem Verlag unterkommen willst, achte auf die verlagseigenen Vorgaben bezüglich der Formatierung.

Manuskript einreichen: Womit bewerbe ich mich bei einem Verlag?

Anders als beim Self-Publishing musst du bei Literaturagenturen oder Verlagen dein Manuskript einreichen. Was der Verlag für Unterlagen verlangt, findest du auf der jeweiligen Website. Dort solltest du zuerst herausfinden, ob dein Manuskript überhaupt in das Verlagsprogramm passt. In der Regel schickst du dem Verlag nicht dein komplettes Manuskript, sondern eine Textprobe und ein Exposé. Auch das Anschreiben solltest du nicht vernachlässigen. Informiere dich auf der Verlags-Website, ob du deine Unterlagen per Post oder per E-Mail einreichen sollst. Halte dich an die verlagseigenen Vorgaben, um sicherzustellen, dass der Lektor deine Einsendung erhält.

Was gehört ins Anschreiben?

Ganz ähnlich wie bei einer Bewerbung um eine Arbeitsstelle solltest du im Anschreiben kurz darlegen, warum du dich mit deinem Buch bei diesem Verlag bewirbst und was das Besondere an deinem Roman ist. Spielt es an einem außergewöhnlichen Schauplatz oder geht es um eine ausgefallene Hauptfigur? Und warum sollte das Buch in das Verlagsprogramm aufgenommen werden? Auch Informationen über dich als Autor können hier ihren Platz finden. Hast du bereits ein Buch veröffentlicht oder kannst literarische Erfolge vorweisen? Bleibe beim Thema und erzähle nur, was dich als Autorenpersönlichkeit auszeichnet. Beispielsweise, was dein Schreiben ausmacht und über welche Schreibschulen oder Seminare du dich fortgebildet hast. Schreibst du auch hauptberuflich als Redakteur oder Texter? Dann ist das erwähnenswert. Allgemein gilt aber: Fasse dich im Anschreiben so kurz wie möglich.

Idealerweise richtest du es direkt an den Lektor, der für dein Genre oder deinen Themenbereich zuständig ist. Wenn du die Informationen nicht auf der Website oder Verlagsvorschau findest, ruf an. Ein Anschreiben, das allgemein an die „sehr geehrten Damen und Herren“ gerichtet ist, macht keinen guten Eindruck. Außerdem vermeidest du mit einem Ansprechpartner, dass dein Manuskript unnötig lange im Verlag herumgeistert, bevor es auf dem richtigen Tisch landet.

Achtung: Vergiss nicht, dass deine vollständigen Kontaktdaten mit Anschrift, E-Mail und Telefonnummer auf dem Anschreiben stehen sollten und am besten auch dein Name auf jedem Blatt erscheinen sollte, damit die Einreichung stets dir zugeordnet werden kann.

Was gehört ins Exposé?

Das Exposé gibt einen Überblick über Handlung und Figuren deines Manuskripts. Damit fasst du auf zwei bis drei Seiten zusammen, was für eine Idee oder ein Hauptthema dein Buch hat, in welches Genre es eingeordnet werden kann und an welche Zielgruppe es sich richtet. Zugegeben, keine einfache Aufgabe. Aber eine wichtige. Stell dir vor, der zuständige Lektor hat innerhalb einer Woche 30 Einsendungen auf dem Tisch und soll sie alle unter Zeitdruck beurteilen. Dafür braucht er die zentralen Informationen auf einen Blick. Das heißt: Autorenname oder Pseudonym, Arbeitstitel, Zielgruppe, Genre, Seitenumfang und eine knappe Zusammenfassung von drei Sätzen sollten am Anfang des Exposés stehen, wenn Du Dein Manuskript einreichst. Auch eine Inhaltsangabe sowie die Figuren und ihre Entwicklung solltest du hier kurz zusammenfassen.

Eine möglichst spitze Zielgruppe definieren

Mit diesen Eckdaten kann der Lektor überprüfen, ob dein Buch zum Verlag passt. Und bleib bitte nicht zu allgemein. Die Zielgruppe „Frauen“ reicht nicht aus – handelt es sich um junge Frauen oder eher Frauen ab der zweiten Lebenshälfte? Und für welche Themen müssen sie sich interessieren, um in die Zielgruppe des Buches zu fallen? Das Genre sollte ebenfalls klar einzuordnen sein.

Auch die maximal drei Sätze umfassende Zusammenfassung muss sitzen. Unabhängig davon, ob du dein Buch über einen Verlag oder im Self-Publishing veröffentlichst, solltest du in Kürze erklären können, worum es geht. Das ist für dein Marketing besonders wichtig. Auch beim Schreiben kann es helfen, um den roten Faden nicht aus den Augen zu verlieren. Um zu „üben“, kannst du eines deiner Lieblingsbücher aus dem Regal nehmen und dessen Inhalt knapp zusammenfassen.

Die Inhaltsangabe deines Buches darf ruhig etwa eine Normseite umfassen. Auch hier gilt: Präzise bleiben, Beginn, Hauptkonflikt und Auflösung der Handlung erklären. Anders als beim Klappentext musst du hier die Geschichte bis zum Ende erzählen. Sonst kann der Lektor dein Buch nicht beurteilen. Die Hauptfiguren und deren Entwicklung im Laufe eines Romans sind prägend für ein Buch, nimm das also ruhig in dein Exposé mit auf.

Nach dem Manuskript einsenden – jetzt heißt es: Warten

Bis du eine Rückmeldung auf deine Bewerbung bekommst, kann es mehrere Wochen dauern. Wie viel Zeit du tatsächlich bis zur Antwort einkalkulieren musst, ist genauso unterschiedlich wie Autoren und ihre Bücher verschieden sind. Und auch wenn es zu einem Verlagsvertrag kommt, kann es noch einmal mehrere Monate oder ein Jahr und länger dauern, bis dein Buch erscheint. Vor der Veröffentlichung durchläuft es alle entsprechenden Abteilungen des Verlags, muss überarbeitet, lektoriert, gesetzt, gelayoutet und vermarktet werden. Wenn du dein Buch so schnell wie möglich veröffentlichen möchtest, kannst du dir überlegen, dich doch für das Self-Publishing zu entscheiden. Beide Wege bieten Vor- und Nachteile, die du berücksichtigen solltest.

Fazit

Autoren, die sich mit ihrem Buch bei einem klassischen Verlag bewerben möchten, sollten sich gründlich mit den Standards und Vorgaben der Manuskripterstellung vertraut machen. Es macht einen guten Eindruck, wenn Anschreiben, Exposé und Leseprobe professionell gestaltet sind. Der Lektor entscheidet in wenigen Minuten, ob er sich mit deiner Einreichung näher befasst oder nicht. Deshalb braucht er alle nötigen Informationen auf einem Blick. Ohne langen Auswahlprozess kannst du dein Buch im Self-Publishing veröffentlichen. Hier gilt es, die verschiedenen Self-Publishing-Anbieter bezüglich der Konditionen und Hilfestellungen zu vergleichen. Viele unterstützen auch bei Buchsatz und Formatierung.

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