Definition: Was ist der Buchsatz?
Unter Buchsatz versteht man den Prozess, in dem aus einer Vorlage ein druckfertiges Dokument erstellt wird. Heute ist dieser Vorgang komplett digitalisiert und computergesteuert. Bis in die späten 70er Jahre wurde der sogenannte Bleisatz verwendet, dessen Grundlage bis ins Mittelalter zurückgeht. Johannes Gutenberg ist als Erfinder des Buchdrucks bekannt. Das ist nicht ganz richtig, denn schon lange vor seiner Zeit gab es gedruckte Bücher. Allerdings musste für jede Seite eine eigene Druckplatte hergestellt werden. Gutenberg erfand nicht nur die Druckerpresse, sondern 1440 auch die beweglichen Letter. Eine Druckplatte konnte nun mehrfach benutzt und die Buchstaben nach dem Druck einer Seite neu angeordnet werden.
Warum ist der Buchsatz wichtig?
Die meisten Menschen lesen zur Entspannung. Damit dein Buch angenehm zu lesen ist, musst du das Manuskript in eine bestimmte Form bringen. Außerdem sollten alle wichtigen Daten, also Titel, Autorenname oder Pseudonym, Verlag und eventuell eine Widmung oder Danksagung, nach den gängigen Standards gestaltet sein. Ebenso wie beim Buchcover können auch hier Schriften und Gestaltung Stimmungen erzeugen und die Wirkung der Worte verstärken. Ein sich hartnäckig haltender Irrtum ist, dass es bei Self-Publishing-Titeln an Professionalität mangelt. Mit einem guten Buchsatz kannst du diesem Gerücht entgegenwirken.
Fertig für den Buchsatz? So bereitest du dein Manuskript vor
Nach dem Lektorat und Korrektorat geht es an den Buchsatz. Dabei geht es unter anderem darum, den Text zu vereinheitlichen – hier kann dir dein Lektor oder ein anderer Profi helfen. Das beginnt schon bei den Anführungsstrichen. Hier bietet die Computertastatur unterschiedliche Möglichkeiten. Für welche Variante du dich entscheidest, ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass du sie einheitlich verwendest.
Auch überflüssige Leerzeichen und manuelle Seitenumbrüche müssen bereinigt werden. Beide können dazu führen, dass sich im Dokument etwas verschiebt, wenn du an einer anderen Stelle etwas änderst. Achte darauf, dass die Kapitel auf einer neuen Seite beginnen und der letzte Satz eines Kapitels nicht auf einer neuen Seite steht. Absätze sollten logisch aufgebaut sein und Handlungs- oder Ortswechsel markieren. Fehlerhafte, zu viele oder zu wenige Absätze stören den Lesefluss und damit das Textverständnis.
Wie ist ein Buch aufgebaut?
Nimm dir irgendein Buch aus dem Regal und schau dir den Aufbau genauer an. Grob gibt es zwei ausschlaggebende Merkmale: Das Cover beziehungsweise den Umschlag und den Buchinnenteil. Im Wesentlichen ist jedes Buch nach dem gleichen Schema aufgebaut. Das Cover ist die Visitenkarte deines Buches. Hierauf geht der erste Blick deines Lesers. Wenn er es aufschlägt, muss auch der Buchblock, also der Inhalt deines Buches, überzeugen. Der Buchblock besteht aus der sogenannten Titelei und dem eigentlichen Text.
Was ist die Titelei?
Die Titelei enthält keine Seitenzahlen. Sie ist bei jedem Buch gleich aufgebaut. Die erste Seite beginnt immer rechts und enthält den Schmutztitel mit Titel und Autorenname. Auf der nächsten Seite, der Schmutztitelrückseite, steht beispielsweise eine Kurzbeschreibung des Inhalts oder deine Autorenbiografie. Rechts kommt der Haupttitel bestehend aus Titel, Untertitel, Autorenname, Verlag sowie Genre. Die nächste linke Seite, die Haupttitelrückseite, enthält das Impressum. Das Impressum ist sowohl für gedruckte Bücher als auch für E-Books Pflicht. Bei Kinderbüchern oder Bildbänden steht es aus gestalterischen Gründen gerne auch erst nach dem Text. Auf den folgenden Seiten ist Platz für eine Widmung, Zitate oder ein Inhaltsverzeichnis, auf der nächsten rechten Seite beginnt dann der eigentliche Text.
Typografie und Feinheiten des Buchsatzes
Unter Typografie versteht man die gewählte Schriftart und die Schriftgröße. Eine zu große Schrift stört beispielsweise den Lesefluss, weil die Augen sich viel bewegen müssen – wobei Kinderbücher hier eine Ausnahme sind. Oberste Priorität bei der Wahl von Schriftart und -größe hat die Lesbarkeit.
Welche Schriftart eignet sich für einen Roman?
Für belletristische Werke eigenen sich Serifenschriften besonders gut. Serifen sind die Querbalken am Fuß oder Kopf eines Buchstabens. Durch die Balken bildet sich eine Linie, die das Lesen vereinfacht. Zu den in Büchern am häufigsten verwendeten Serifenschriften gehören Times New Roman, Sabon oder Garamond. Für das Lesen am PC werden meist serifenlose Schriften wie Arial oder Verdana genutzt. Wenn du eine Schriftart aus dem Internet herunterlädst, achte auf die Lizenzbestimmungen und Nutzungsrechte.
Worauf sollte man beim Buchsatz achten?
Der Zeilenabstand sollte einzeilig sein, nur bei Kinderbüchern empfiehlt sich einen größeren Abstand. Für die Seitenumbrüche gilt: Ein Kapitel sollte immer auf einer neuen Seite anfangen. Trotz automatischer Silbentrennung solltest du die Worttrennungen nochmal genau überprüfen. Achte auch auf einheitliche Seitenränder und die Anordnung der Seitenzahlen.
Wie erstellt man einen Buchsatz?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie du dein Buch professionell setzen (lassen) kannst. So gibt es beispielsweise Vorlagen, Schreibsoftwares oder Dienstleister, die dir helfen können. Ob du dich selbst um den Buchsatz kümmerst oder einen Profi ans Werk lässt, liegt bei dir.
Den Buchsatz selbst erstellen
Wenn du dich in Programmen wie Adobe InDesign auskennst, kannst du dich selbst an den Buchsatz wagen. Dafür solltest du die Standards und den Aufbau kennen, sonst kann es viel Zeit und Nerven kosten. Gerade Debütautoren sollten sich Hilfe bei Vorlagen oder Dienstleistern suchen.
Den Buchsatz mit einer Vorlage erstellen
Viele Self-Publishing-Dienstleister wie auch tredition bieten Word-Vorlagen an, die beim Buchsatz unterstützen. Hier sind Standards, wie zum Beispiel das Seitenformat, Seitenzahlen, Blocksatz und das Inhaltsverzeichnis, voreingestellt.
Text-Designer bei tredition
Mit dem Text-Designer von tredition hast du ein Tool an der Hand, mit dem du schnell einen professionellen Buchsatz erstellen kannst. Lade einfach deinen unformatierten Buchblock hoch und das Dokument wird automatisch gesetzt.
Den Buchsatz mit einer Schreibsoftware erstellen
Inzwischen gibt es eine Reihe von speziellen Autorensoftwares, die dich durch den Buchsatz führen. Die meisten Programme kosten etwas, haben aber zahlreiche Funktionen, die das Schreiben erleichtern. So bieten viele Softwares zum Beispiel einen Überblick über die Figuren oder helfen bei der Planung des Handlungsaufbaus. Auch eine Stilprüfung ist bei einigen Programmen enthalten.
Den Buchsatz von einem Lektor oder Grafiker erstellen lassen
Insbesondere wenn du wenig Zeit für den Buchsatz oder keine Erfahrung damit hast, solltest du dir von einem Profi helfen lassen. Die Investition lohnt sich, denn ein strukturiertes und ansprechendes Buch kann ausschlaggebend für die Verkäufe sein.
Fazit
Erst der Buchsatz macht aus deinem Manuskript ein professionelles und gut lesbares Buch. Plane dafür ausreichend Zeit ein. Damit bist du aber nicht auf dich allein gestellt. Vorlagen oder Dienstleister können dich dabei unterstützen. Vernachlässige diesen Punkt nicht. Der Buchsatz gehört genauso zum Autor wie das Schreiben und das Marketing. Mit einem professionellen Buchsatz, einem aussagekräftigen Cover und einer großartigen Geschichte bleibst du deinen Lesern positiv im Gedächtnis.