Pseudonym

Veröffentlichung unter Pseudonym – Ein Künstlername, der zum Roman passt

Es gibt einige Gründe, das eigene Buch unter einem Pseudonym zu veröffentlichen. Vielleicht ist ein anderer Name besser zu vermarkten oder du möchtest nicht, dass Freunde und Kollegen von deiner Buchveröffentlichung erfahren. Aber wie kannst du einen passenden Künstlernamen finden und welche Nachteile hat ein Pseudonym in der Buchwerbung?

Definition

Das Pseudonym ist ein fiktiver Name, der im Zusammenhang mit der Autorentätigkeit der betreffenden Person statt des bürgerlichen Namens verwendet wird. Zurückzuführen ist der Begriff auf das altgriechische Adjektiv pseudônymos, das so viel bedeutet wie „unter falschem Namen auftretend“.

Teilweise findet sich auch die Bezeichnung „Künstlername“. Dieser Begriff bezeichnet aber eher Vertreter darstellender Künste, beispielsweise Schauspieler, Sänger oder Tänzer.

Wann ist ein Pseudonym sinnvoll?

Die Gründe, sich für die Veröffentlichung eines Buches unter Pseudonym zu entscheiden, sind vielfältig. Ein Beweggrund kann sein, einen Namen zu verwenden, der besser zum Genre passt und originell klingt. Auch kannst du mit einem Pseudonym deine Identität schützen. Beispielsweise wenn du als Autor eines erotischen Romans unerkannt bleiben möchtest und vor allem in deinem persönlichen Umfeld keine unerwünschten Reaktionen oder Unverständnis provozieren willst. Auch die berufliche Identität kannst du mit einem Künstlernamen schützen. Wenn du etwa eine brisante Kritik an der deutschen Wirtschaft veröffentlichst, kannst du so vermeiden, dass sie deinem Ruf als Topmanager gefährdet.

Auch kann ein Pseudonym sinnvoll sein, wenn du in unterschiedlichen Genres publizieren möchtest. Vielleicht willst du als Kinderbuchautor irgendwann einmal einen Unterhaltungsroman für Frauen auf den Markt bringen? Dann schadet es nicht, einen geeigneten Künstlernamen zu finden, um die Genres voneinander zu trennen.

Eine wachsende Anzahl von Self-Publishing-Autoren veröffentlicht inzwischen Bücher in englischer, spanischer oder anderer Sprache, um Leser dieses Sprachraumes zu erreichen. Auch hier kann es sinnvoll sein, einen Künstlernamen zu verwenden, um sich der jeweiligen Landessprache anzupassen.

Was gilt es, rechtlich zu beachten?

Pseudonym und Namensrecht

Unter Pseudonym zu veröffentlichen ist bei den meisten Self-Publishing-Dienstleistern und klassischen Buchverlagen kein Problem. Wichtig ist aber, dass du keine Namensrechte verletzt und keinen Künstlernamen wählst, den es auf dem Buchmarkt schon gibt. Jede Person, jede Firma und jeder Verein ist gesetzlich durch das Recht am eigenen Namen geschützt.

Am besten du recherchierst beispielsweise beim Verzeichnis lieferbarer Bücher, ob es dein gewünschtes Pseudonym bereits gibt. Suche auch in den Suchmaschinen danach, um auszuschließen, dass der Name Vereins- oder Firmennamen ähnelt.

Was steht im Impressum?

Achtung! Der Gesetzgeber sieht vor, dass im Impressum der Herausgeber des Buches mit vollständigem Namen und postalischer Anschrift stehen muss. Wenn du über einen Verlag oder Self-Publishing-Dienstleister veröffentlichst, ist das kein Problem. In diesem Fall steht dieser mit seiner Adresse im Impressum. Wenn du dein Buch also unter Pseudonym bei tredition herausbringen willst, darf dein Künstlername ins Impressum und du brauchst deine Postadresse nicht anzugeben. Dafür steht tredition mit Firmenname und Adresse im Impressum.

Im Selbstverlag läuft es anders: Entweder musst du deinen bürgerlichen Namen und deine Anschrift verwenden oder du gründest einen eigenen Verlag, der dann mit der Verlagsadresse im Impressum steht. Alternativ gibt es diverse Pseudonym-Service-Agenturen, über die eine Adresse gestellt wird. Am besten lässt du dich hierzu rechtlich beraten.

Dasselbe gilt für deine Autorenwebsite. Wenn du nicht deinen bürgerlichen Namen und deine Adresse angeben willst, müsstest du eine neue Anschrift über eine Adressservice-Agentur beantragen. Denn der Gesetzgeber fordert eindeutig Klarnamen im Impressum von Internetseiten.  Dazu gehört auch eine reale, zustellfähige Adresse. Diese Pflicht zur sogenannten „Anbieterkennzeichnung“ (Impressumspflicht) ergibt sich aus § 5 des Telemediengesetztes sowie § 55 des Rundfunkstaatsvertrages. Demnach muss das Impressum einer Webseite Vorname, Name und Anschrift des Seitenbetreibers enthalten.

Künstlername im Personalausweis?

Es ist möglich, deinen Künstlernamen in den Personalausweis eintragen zu lassen. Das kann für populäre Autoren oder Schauspieler sinnvoll sein, die Privates und Berufliches trennen möchten. So können sie etwa unter dem Künstlernamen Reisen buchen, Rechnungen erstellen, Steuern abrechnen oder ein Bankkonto eröffnen. Die Eintragung kannst du bei dem zuständigen Einwohnermeldeamt beantragen. Dafür ist ein Beleg notwendig, dass du mit diesem Pseudonym künstlerisch tätig und überregional bekannt bist. Etwa durch Verlagsabrechungen oder Nachweise über die Verfügbarkeit deines Buches im Buchhandel und in Onlineshops.

Pseudonym als Marke

Du kannst dein Pseudonym als Marke eintragen lassen. Das macht für Self-Publishing-Autoren eventuell langfristig Sinn, wenn du diverse Bücher unter diesem Pseudonym veröffentlichst und diese überdurchschnittlich erfolgreich sind. Vor allem als Debüt-Autor solltest du dich zuerst auf die wesentlichen Aspekte deiner Veröffentlichung konzentrieren.

Für eine Eintragung des Pseudonyms als Marke ist das Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zuständig. Sie gilt für zehn Jahre und kann danach verlängert werden. Weitere Informationen zur Markenanmeldung gibt es direkt auf der Webseite des DPMA.

Bekannte Künstler lassen ihre Künstlernamen als Marke eintragen, um ihn beispielweise gewerblich zu nutzen oder sich gegen unerlaubte Nutzung zu schützen.

Ein geeignetes Pseudonym finden

Um ein Pseudonym zu finden, gibt es unterschiedliche Ansätze. Etwa lässt sich durch das Buchprojekt ein Künstlername finden, der zum Thema und Genre passt oder du nimmst deinen bürgerlichen Namen als Anhaltspunkt.

  • Thema und Genre: Bei einem Sachbuch solltest du keinen ausgefallenen Namen wählen, bei einem Fantasy- oder Liebesroman darf der Name romantisch oder verspielt sein. Schau dich ruhig in deinem Genre um und lass dich inspirieren. Wie nennen sich andere Autoren in diesem Bereich? Aber Vorsicht: Nicht kopieren und Namensähnlichkeiten vermeiden!
  • Inspiration in der Buchhandlung: Ein Gang entlang der Regale deiner Lieblingsbuchhandlung kann dich auf neue Ideen bringen. Auch hier gilt: Keine Ähnlichkeiten zu anderen Autorennamen. Du kannst dir aber an der lautmalerischen Qualität oder der Besonderheit ein Beispiel nehmen.
  • Klarheit und Verständlichkeit: Vermeide komplizierte und unaussprechliche Namen. Ein Pseudonym, das kaum ein Buchhändler oder Leser es aussprechen, geschweige denn im Gedächtnis behalten kann, wird eher zu einem Nachteil.
  • Der bürgerliche Name als Ausgangspunkt: Vielleicht bist du bereits mit einer leichten Abwandlung deines bürgerlichen Namens zufrieden oder du knüpfst an deinen Geburtsnamen an, wenn dieser besser zu deinem Genre passt.
  • Namensgenerator nutzen: Es gibt im Internet diverse Namensgeneratoren, die Zufallsnamen kreieren. Trotzdem gilt: Gründlich prüfen, ob der Name bereits von einem anderen Autor verwendet wird.

Welche Nachteile hat ein Künstlername?

Bevor du dich für ein Pseudonym entscheidest, solltest du dir überlegen, ob du in der Öffentlichkeit selbst aus Autor auftreten möchtest. Willst du deine Identität nicht preisgeben, musst du auf vieles verzichten: Autorenfotos, Lesungen, Signierstunden, persönliche Interviews und Gespräche mit Lesern etc. Alles Werbemaßnahmen, die bei einer versteckten Identität nicht möglich sind. Insbesondere für noch unbekannte Self-Publishing-Autoren ist eine solche Öffentlichkeitsarbeit wichtig und sinnvoll, um das eigene Buch ins Gespräch zu bringen.

Einfacher ist es, wenn du deinen Künstlernamen nur verwendest, weil dein bürgerlicher Name zu „langweilig“ ist oder nicht zum Genre passt. So spricht nichts dagegen, dennoch persönlich aufzutreten. Bei einer Lesung kannst du thematisieren, dass du unter Pseudonym veröffentlichst. Das macht dich als Autorenpersönlichkeit noch spannender.

Fazit

Ein Pseudonym kann sinnvoll sein, wenn du deine Identität geheim halten möchtest oder nach einem Namen suchst, der zu deinem Genre passt. Bei einer Veröffentlichung über einen Verlag oder Self-Publishing-Dienstleister ist es kein Problem, einen Künstlernamen zu verwenden. Setze bei deinem Genre oder Thema an, um einen geeigneten Namen zu kreieren und überlege dir, ob du für Lesungen und Interviews persönlich auftreten oder aus Schutz deiner Identität darauf verzichten möchtest. In jedem Fall gilt: Genau prüfen, ob der Name bereits von einem anderen Autor verwendet wird.

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