Kochbuch selber schreiben

Ein Kochbuch selber schreiben – Mit 6 Tipps vom Kochbuch zum Gaumenschmeichler

Mit professionellen Fotos den Appetit des Lesers anregen und klaren Anleitungen erreichen, dass er schon beim Lesen den Duft des Gerichts in der Nase hat – darum geht es, wenn du ein Kochbuch selber schreiben willst. Jährlich erscheinen 2.000 Rezeptbücher. Wie schaffst du es, dich mit deinem Kochbuch von den anderen abzuheben und welche Tipps gibt es zur Gestaltung und zum Aufbau?

Welche Arten von Kochbüchern gibt es?

Auf dem Buchmarkt gibt es die unterschiedlichsten Arten von Kochbüchern. Für jede Altersgruppe, jedes Bedürfnis und jede Landesküche scheint ein entsprechendes Werk zu existieren. Die Bandbreite reicht von „Omas Rezepte“ über „Fusion Cooking“ und „Low Carb für Berufstätige“ bis hin zu „Backen mit Kindern“.

Manche Kochbücher enthalten ausschließlich Rezepte, andere erzählen zusätzlich eine Geschichte oder sind gleichzeitig ein Ratgeber. So gibt das Buch „Orient-Küche“ Einblick in Tradition, Kultur und Besonderheiten der orientalischen Küche. In „33 Rezepte für den Kindergeburtstag“ bekommst du neben den Kochanleitungen auch Anregungen für die Tischdeko oder unterhaltsame Partyspiele. Es gibt minimalistische Rezeptbücher, die ihren Fokus auf die Koch- und Backanleitungen legen und kaum Fotos, dafür aber eine große Anzahl an Rezepten bieten. Andere kommen mit weniger Rezepten aus, sind dafür aber aufwendig gestaltet und bebildert.

Stelle Dir bereits vor dem Schreiben die Frage: Worum geht es dir, wenn du dein Kochbuch schreiben willst? Möchtest du eine Anleitung geben, ein kulinarisches Thema vorstellen oder die Leser informieren? Worauf legst du bei Inhalt und Stil Wert? Und gibt es das, was du vor hast, vielleicht schon? Antworten auf diese Fragen sind auch für Dein späteres Buchmarketing wertvoll. Es schadet nicht, einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen, bevor du loslegst. Idealerweise hat dein Rezeptbuch ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem du punkten kannst. Bevor du startest, solltest du ein paar Stichpunkte dazu notieren, welche Bedürfnisse du erfüllen willst, und daraus die Verkaufsargumente deines Kochbuches entwerfen. So kommst du Schritt für Schritt zu dem individuellen Rezeptbuch, das in der Vielfalt der Titel auf dem Buchmarkt für Aufmerksamkeit sorgt.

Kochbuch schreiben: So geht´s

Wenn du weißt, warum und auf welche Art du dein Kochbuch schreiben willst, kannst du loslegen. Der Schreibprozess unterscheidet sich maßgeblich von anderen Genres wie beispielsweise dem klassischen Sachbuch. Wichtig ist, bei der Struktur und beim Schreiben einheitlich vorzugehen.

Rezepte auswählen: Finde ein Motto

Verschaffe dir einen Überblick über deine Rezepte und überlege dir, unter welchem Motto du sie verbinden möchtest. Möchtest du ein Rezeptbuch schreiben über „Vegetarische Pastagerichte“ oder „Sommerliche Desserts“? Das Kochbuch und seine Rezepte sollten nicht austauschbar sein. Nur so lassen sich Kochfans überzeugen, es zu kaufen. Besonders gut verkaufen sich Bücher, die mit aktuellen Trends verbunden sind wie etwa „Vegane Torten“ oder „Glutenfreies Partyfood“. Kreiere etwas Neues, um deine Leser zu begeistern. Spaghetti Bolognese ist ein altbewährtes Rezept, aber du kannst es neu auflegen, eine ausgefallene Zutat hinzufügen oder eine persönliche Geschichte erzählen, was du mit diesem Gericht verbindest.

Kochbuch selber schreiben: Wie ist ein Rezept aufgebaut?

Wenn du ein Kochbuch selber schreiben willst, solltest du dir überlegen, welche Informationen in ein Rezept gehören. Dabei ist wichtig, auf Einheitlichkeit in der Gestaltung zu achten. Folgende Elemente sollten bei jedem Rezept vorhanden sein:

  • Ein Foto.
  • Ein knapper und präziser Titel, damit der Leser gleich weiß, was ihn erwartet.
  • Eine Einleitung, in der klar wird, was das Besondere an dem Gericht ist und warum der Leser es kochen sollte.
  • Die Anzahl der Personen, auf die das Rezept ausgelegt ist.
  • Eine Zutatenliste in der Reihenfolge, in der sie verwendet werden. Auch lassen sich Unterkategorien einteilen und beispielsweise die Zutaten für die Soße gesondert auflisten.
  • Eine genaue Rezeptanleitung ohne Füllwörter oder weiterführenden Informationen. Die einzelnen Arbeitsschritte kannst du durch Absätze, Nummerierungen oder Zwischenüberschriften trennen.

Je nachdem, wie kompliziert das Rezept ist oder wie dein Rezeptbuch thematisch ausgerichtet ist, kannst du eine Angabe der Nährwerte oder die Herkunft des Gerichtes ergänzen.

Wie formuliert man Rezepte?

Ein Kochbuch ist in erster Linie ein Arbeitsbuch. Natürlich sind Gestaltung und weiterführende Informationen wichtig, aber die Anleitungen sollten deutlich und leicht verständlich sein. Vermeide allgemeine Formulierungen wie „Soße abschmecken“, sondern beschreibe stattdessen genauer „die Soße mit Salz und Pfeffer würzen, danach mit italienischen Kräutern verfeinern“. Wenn Begriffe vorkommen, die nicht jeder Hobbykoch kennt, erkläre sie in einem kurzen Satz oder im Anhang.

Idealerweise gewinnst du Freunde oder Bekannte als Testleser und Testköche. Damit kannst du feststellen, ob die Anleitungen verständlich sind und die Mengenangaben und Rezepte zu einem guten Ergebnis führen. Nimm nur in dein Kochbuch auf, was klappt und von dir und deinen Testköchen für gut befunden wird. Außerdem solltest du die Gerichte auf unterschiedlichen Herden, also auf einem E-Herd, mit Induktion oder Gas, ausprobieren und die Unterschiede in dein Rezeptbuch schreiben.

Ein Kochbuch gliedern

Eine logische und übersichtliche Gliederung hängt vom Thema deines Kochbuches ab. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Du kannst dein Rezeptbuch gliedern nach …

  • …. Zutaten, z. B. Muffins mit Obst, deftige Muffins, Muffins mit Schokolade
  • …. Mahlzeiten, z. B. eine Einteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeise
  • …. Themen, z. B. Low Carb fürs Büro, für die Party, To Go

Eine gute Struktur hilft deiner Zielgruppe, sich innerhalb des Buches zu orientieren und macht es lesefreundlich.

Wie gestaltet man ein Kochbuch?

Ein Kochbuch lebt nicht nur von präzise formulierten Rezepten, sondern auch von einer professionellen Gestaltung, die die Rezepte lebendig macht. Der Leser sollte den Duft des fertigen Gerichtes bereits in der Nase haben. Deshalb ist eine schöne Komposition aus Text und Bild wichtig.

Je nach Umfang und thematischem Zuschnitt des Kochbuches geht ein Rezept über ein bis zwei Seiten. In der Regel ist das Foto links und der Text rechts. Fotos sollten nicht über zwei Seiten gehen, wenn das Motiv dadurch verzerrt wird. Auch der Text sollte sich nicht auf mehrere Seiten verteilen, das verschlechtert die Lesbarkeit. Wähle außerdem Schriftgröße und Schriftart so, dass die Anleitung mit einem schnellen Blick erfasst werden kann.

Professionelle Fotos für dein Kochbuch

Wenn du zu deinen Rezepten Fotos abdrucken willst, solltest du auf die Qualität achten. Sie dürfen nicht verschwommen oder verzerrt sein. Als Richtwert für die Auflösung gelten 300 dpi. Aber auch die Perspektive und Beleuchtung sind wichtig, dafür solltest du dir Hilfe von einem Fotografen holen. So kannst du dich ganz auf die Motive konzentrieren. Weitere Tipps für gute Bilder für Rezeptbücher gibt es hier.

Wichtig: Die Fotos sollten in CMYK (Vierfarbmodus) angelegt sein, da es im RGB-Modus zu Farbabweichungen kommen kann.

Hilfe bei der Gestaltung deines Kochbuchs

Bei der Gestaltung solltest du besonders beim Kochbuch nicht am Budget sparen. Wenn du dein Buch selbst gestalten willst, empfiehlt sich entweder Microsoft Word oder eine der gängigen Autorensoftwares. In Microsoft Word kannst du die Rezepte in Tabellenform anlegen oder auf vorhandene Word-Vorlagen zurückgreifen. Einige Autorensoftwares haben Funktionen, die speziell auf Kochbücher ausgelegt sind, beispielsweise bei ibooks Author für Apple Hardware oder Scrivener.

Du kannst auch einen Grafiker beauftragen, der sich um die professionelle Gestaltung deines Kochbuchs kümmert. Achte darauf, dass er Erfahrungen mit Rezeptbüchern hat und sei bei deinem Briefing ebenso präzise wie bei der Formulierung der Rezepte.

Rechtliche Besonderheiten

Neben eigenen Fotos kannst du Stockfotos der gängigen Bildagenturen wie Adobe Stock oder Getty Images verwenden. Die meisten Plattformen bieten auch lizenzfreie Bilder an. Aber Vorsicht: Keinesfalls ungefragt Bilder aus dem Internet kopieren und nutzen. Sie unterliegen dem Urheberrecht. Das gilt auch für Rezepte – wobei es bei gängigen Rezepten schwierig ist, eine Urheberrechtsverletzung nachzuweisen. Trotzdem empfehlen wir, eine schriftliche Einverständniserklärung einzuholen, wenn du Rezepte und Fotos Dritter verwenden möchtest. Zudem solltest du im Buch kenntlich machen, dass es sich nicht um dein eigenes Rezept handelt und den Verfasser beziehungsweise Fotografen nennen.

Der Buchsatz nach dem Kochbuch schreiben

Im Gegensatz zu einem Roman hat ein Kochbuch wenig Fließtext, dafür zahlreiche Fotos, Tabellen und weitere Abbildungen, die gesetzt werden müssen. Im Buchsatz geht es außerdem um das Hinzufügen von Seitenzahlen sowie die Erstellung eines Impressums. Auch hier kann dich ein Grafiker unterstützen, oder du probierst es mit unserem Text-Designer und lässt dich unkompliziert durch die einzelnen Schritte führen.

Besonderheiten beim Druck

Im Gegensatz zu einem belletristischen Buch enthält ein Kochbuch viele Farbseiten und Fotos. Die meisten Self-Publishing-Dienstleister arbeiten nach dem Print-on-Demand-Verfahren – das heißt, ein Buch wird erst gedruckt, wenn es gekauft wurde – und im Digitaldruck. Das Digitaldruck-Verfahren ist teurer als Offset-Druck, du musst also für die Farbseiten entsprechende Mehrkosten einkalkulieren. Je mehr Farbseiten, desto höher liegt der Verkaufspreis, da dieser die Druckkosten decken muss. Am besten kalkulierst du vorab mit dem Preisrechner von tredition.

Ein Kochbuch im Self-Publishing oder Verlag veröffentlichen?

Am besten beschäftigst du dich vor dem Kochbuch schreiben mit der Frage, ob du es über einen Verlag oder im Self-Publishing veröffentlichen willst. Ein Verlag bietet vor allem in den Punkten Layout und Marketing professionelle Hilfe. Hier solltest du im Vorfeld recherchieren, zu welchem dein Kochbuch am besten passt. Allerdings bekommen die meisten Verlage unzählige Manuskripte zugesandt.

Alternativ kannst du die Veröffentlichung selbst in die Hand nehmen und dir Unterstützung durch einen Self-Publishing-Anbieter holen. Damit kannst du garantiert und zeitnah veröffentlichen und umgehst die langen Wartezeiten in Verlagen von bis zu einem Jahr. Das Layout, Buchsatz und Marketing liegen dann bei dir, allerdings bieten die meisten Dienstleister hier Hilfestellungen an. So hilft beispielsweise der Cover-Designer beim Layout und du kannst einfach und schnell einen automatischen Buchsatz erstellen.

Fazit

Ein Kochbuch selber schreiben ist mit viel Vorüberlegung und Planung verbunden. So solltest du wissen, welches Leserbedürfnis dein Buch erfüllen soll und welches Motto dein Werk einzigartig macht. Achte beim Kochbuch schreiben auf präzise Formulierungen und eine übersichtliche und einheitliche Gliederung. Neben den Rezepten sind professionelle Bilder Herzstück deines Kochbuches. Und vergiss beim Verwenden von Fotos Dritter nicht das Urheberrecht.

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