Traumberuf Schriftsteller: Das musst du mitbringen
Wenn du deinen Traum vom eigenen Buch verwirklichen willst, brauchst du dafür Disziplin und vor allem Leidenschaft. Egal, ob du einen Detektiv auf die Suche nach einem Mörder schickst oder dir fantastische und magische Welten ausdenkst: Was immer du auch schreiben willst, mach es. Nicht, um reich oder berühmt zu werden, sondern um dein eigenes Buch in den Händen halten zu können.
Wie werde ich Autor?
Ein Mann mit Tweed-Jacket, der mit Zigarre in der Hand und einem Glas Whiskey neben sich seine Gedanken auf eine Schreibmaschine tippt – das entspricht sicher nicht dem Bild eines modernen Autors und schon gar nicht der Realität. Diese romantische Vorstellung von einem Autor hat nichts mit den Schriftstellern zu tun, die neben ihrem normalen Beruf in ihrer Freizeit schreiben. Ob der Nachbar, die Zahnärztin oder der Schüler, jeder von ihnen kann ein Autor sein.
Als Autor wird der Urheber, beziehungsweise Verfasser, eines sprachlichen Werkes bezeichnet. Also wer Romane, Theater, Gedichte oder Fachbücher schreibt, kann sich Autor nennen. Dafür braucht es keine tausendfach verkauften Exemplare – denn dazu ist neben dem Schreiben selbst Talent sowie eine gute Portion Glück nötig. Ein Autor bist du, sobald du ein literarisches Werk verfasst hast.
In Abgrenzung zum Autor verfasst ein Schriftsteller literarische Erzählungen, also Belletristik. Ein Autor schreibt ganz allgemein literarische Werke. Hier sind, neben der Belletristik, auch Fach- und Sachbücher sowie Comics und Artikel in Zeitungen und Zeitschriften mit einbezogen.
Schriftsteller als Beruf oder aus Berufung
So unterschiedlich die Geschichten von Autoren sind, so verschieden ist auch ihre Motivation, überhaupt zu schreiben. Während die einen vorhaben, mit dem Schreiben Geld zu verdienen – was nie die Hauptmotivation sein sollte –, wollen andere sich ihre Gedanken von der Seele schreiben oder ihren Ideen einen Platz geben. Wieder andere können es nicht erwarten, ihre Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln zu sehen und es gibt Autoren, die wollen dem Buchmarkt beweisen, dass es besser geht als das, was sie bisher gelesen haben. Warum auch immer ein Autor anfängt zu schreiben, Hauptsache ist, er tut es.
Dabei muss es gar nicht um das Veröffentlichen gehen. Vielen Autoren reicht es schon, das eigene Buch drucken zu lassen und in das Bücherregal zu stellen. Oder vielleicht an die Familie und enge Freunde zu verteilen. Lässt du dein Buch über einen Self-Publishing-Anbieter drucken, braucht es nur noch einen Klick bis zur Veröffentlichung.
Beim Schreiben gilt dieselbe „Kaffeetassen-Weisheit“ wie bei den meisten Dingen im Leben: Am Ende bereut man nicht, was man getan hat, sondern die Dinge, die man nicht getan hat. Also warte nicht länger und bring deine Ideen aufs Papier.
Was brauche ich, um Autor zu werden?
Einfach gesagt braucht es nur Papier und Stift, um ein Autor zu werden. Autor ist immerhin der, der ein literarisches Werk verfasst. Um aber ein hochwertiges Buch zu schreiben und Leser zu finden, ist schon etwas mehr nötig. Neben einem Funken Talent und einer guten Portion Leidenschaft sind auch Neugier, Durchhaltevermögen und vor allem das Handwerk des Schreibens nicht zu unterschätzen.Talent
Wie in anderen künstlerischen Bereichen brauchst du Talent, um mit deinem Buch Leser zu erreichen. Das bedeutet nicht, dass sofort das perfekte Buch entstehen muss, sobald du auf deinem Laptop tippst. Du musst nicht sofort alles beherrschen. Während der eine Autor ein Talent dafür hat, die kreativsten Ideen zu finden, kann der andere fantasievoll erzählen und wieder ein anderer hat eine besonders schöne Ausdrucksform. Talente bei der schriftstellerischen Tätigkeit können vielfältig sein und du brauchst sie natürlich nicht alle zu haben und beim ersten Versuch einen veröffentlichungsreichen Text produzieren – dabei helfen dir am Ende Lektoren.
Handwerk
Nicht zu unterschätzen ist, dass du Schreiben lernen kannst. Denn Schreiben ist mehr als nur Worte in eine Reihenfolge zu bringen. Du möchtest Figuren schaffen, mit denen ein Leser mitfiebert und deine Ideen spannend umsetzen. Mit welchen Stilmitteln erreichst du welchen Effekt und wie ist überhaupt eine Geschichte aufgebaut? Das alles sind Dinge, die du auf unterschiedliche Weise lernen kannst. Allen voran: Lesen. Dann bekommst du wie von selbst ein Gespür dafür. Auch Schreibschulen können dabei hilfreich sein.
Durchhaltevermögen
Bücher schreiben erfordert eine Menge Disziplin. Allein ein komplettes Buch fertig zu schreiben, kostet viel Zeit und Durchhaltevermögen. Aber auch die Suche nach einem Verlag kann kräftezehrend sein. Genauso auch im Self-Publishing: Es reicht inzwischen nicht mehr, dein Buch zu veröffentlichen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Du brauchst außerdem ein sorgfältig geplantes Marketing, das ebenfalls viel Disziplin fordert.
Leidenschaft
Was die meisten Autoren bei ihren ersten Schreibversuchen antreibt, ist die Leidenschaft. Dabei geht es noch nicht darum, mit dem Geschriebenen etwas oder jemanden zu erreichen. Sondern du schreibst einfach, weil es genau das ist, was du tun willst. Möchtest du Autor werden und regelmäßig Romane veröffentlichen, ist diese Leidenschaft etwas, das du nicht verlieren solltest. Wird aus dem Hobby dein Beruf, kann die Stimmung schnell umschlagen. Erinnere dich dann daran zurück, weshalb du mit dem Schreiben angefangen hast.
Neugier
Dinge zu hinterfragen kann dir als Autor besonders nützlich sein, um immer wieder neue Ideen für Romane und Geschichten zu finden. Schöpfe aus deinem Umfeld, den Erzählungen deiner Freunde und Kollegen und den aktuellen Geschehnissen und spinne dir eigene Verläufe und Geschichten zusammen. Was wäre beispielsweise, wenn der verschwundene Gartenzwerg aus dem Nachbargarten selbstbestimmt auf Wanderschaft gegangen ist? Oder versucht durch den Diebstahl jemand ein schlimmeres Verbrechen zu verschleiern? Oder vielleicht ist er auch ein Geschenk, um den Mann der Träume für sich zu gewinnen. Aus einer einfachen Sache lassen sich zahlreiche Möglichkeiten entwerfen. Also bleib neugierig und finde deine Geschichten.
Muss ich studieren, um Autor zu werden?
Ob im Selbststudium, über Seminarangebote oder sogar Studiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen – es gibt zahlreiche Wege, um Autor zu werden. Um ein Buch zu veröffentlichen, brauchst du kein abgeschlossenes Hochschulstudium. Allerdings schadet es nicht, zuvor das Handwerk zu erlernen. Und das funktioniert am besten durch Übung.
Bücher schreiben: ein echtes Handwerk
Bei einem Schauspieler wundert sich niemand, wenn dieser zuvor eine Schauspielschule besucht hat und auch bei Musikern oder Sängern ist es völlig normal, dass sie eine Ausbildung hinter sich haben, um ihr Instrument zu erlernen. Beim Schreiben allerdings hält sich der Ruf hartnäckig: Das kann doch jeder. Stimmt, jeder von uns hat in der Grundschule schreiben gelernt – aber wie sich lebendige Figuren entwickeln lassen und wie der Spannungsaufbau einer Geschichte funktioniert geht über das bloße Schreiben von Buchstaben und Wörtern hinaus. Talent ist wichtig, aber das Schreiben selbst ist ein Handwerk. Wie etwa beim Malen gibt es auch hier unterschiedliche Techniken, die erlernt werden können.
Unvermeidbar ist dabei das Lesen. Wer viel liest, entwickelt ein Gespür für gute – oder schlechte – Geschichten und das eigene Schreiben. Auch braucht es Übung. Der erste Entwurf muss nicht perfekt sein und vielleicht sind es der zweite und dritte auch noch nicht. Wer Gitarre lernt, erwartet auch nicht nach seiner ersten Stunde die aufwendigsten Stücke spielen zu können. Lege diese Erwartungshaltung auch für dein Schreiben ab. Vielleicht ist dein Schreiben am Anfang noch nicht gut genug – aber das wird es, wenn du dranbleibst.
Welche Ausbildungsmöglichkeiten für Autoren gibt es?
Ein geisteswissenschaftliches Studium wie Germanistik oder Philosophie kann dir helfen, Sprachgefühl zu entwickeln und zu trainieren. Außerdem gibt es einige Universitäten in Deutschland, an denen der Studiengang „Kreatives Schreiben“ angeboten wird. Dazu zählen Berlin, Leipzig und Hildesheim sowie einige private Hochschulen wie die Kunsthochschule für Medien in Köln. Die Studienplätze sind allerdings sehr begehrt und ein Garant für Bestseller sind sie trotzdem nicht. Viele Autoren haben durch ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen auch gar nicht die Möglichkeit, sich für mehrere Jahre an einer Universität einzuschreiben. Um aber trotzdem professionelle Hilfe für das Handwerk des Schreibens zu bekommen, können Fernstudiengänge und Lehrgänge helfen.
Zudem schwappt seit einiger Zeit der Trend zu Schreibschulen aus den USA zu uns herüber. So bieten die Schule des Schreibens, die Hamburger Akademie für Fernstudien oder die Fernakademie des Klett Verlags diverse Fernstudiengänge sowie Lehrgänge an. Dabei können angehende oder bereits erfahrene Autoren ihr Schreiben professionalisieren. Auch (Volks-)Hochschulen und Kreativwerkstätte bieten immer wieder Kurse an, bei denen sich Autoren auch vor Ort austauschen und gegenseitig unterstützen können. Dazu zählen die Schreibwerkstatt in Berlin oder das Autorendock in Hamburg. Genauso bieten zahlreiche Autoren oder Lektoren Einzelseminare an, die sich mit bestimmten Themen befassen und nur über ein Wochenende oder einen Nachmittag gehen.
Auch gibt es inzwischen zahlreiche Schreibratgeber auf dem Markt. Ob es um das Schreibhandwerk geht, den Spannungsaufbau oder theoretische Plotstrukturen – recherchiere nach einem Ratgeber, der zu dir und deinem Schreiben passt. Vielleicht hilft dir ein Buch, das sich mit dem Weltenbau beschäftigt oder du möchtest noch intensiver in die Figurenentwicklung einsteigen?
In jedem Fall schadet es nicht, in dein Schreiben zu investieren. Durch einen individuellen Schreibstil, durchdachte Geschichten und professionelle Gestaltung sprichst du nämlich im Umkehrschluss mehr Leser an, wodurch sich solche Kurse und Seminare schnell rentieren. Scheue dich nicht davor, solche Lehrgänge zu besuchen. Auch als Quereinsteiger bist du dort nie allein, denn die wenigsten Autoren haben vorab ein Studium in diesem Bereich absolviert.
Tipp
Lies dir einmal die Autorenviten aus den Büchern in deinem Schrank durch. Viele kommen aus komplett anderen Richtungen und haben sich genau diese Erfahrungen für ihr Schreiben zu Nutze gemacht.
Dein erstes Buch schreiben
Authentische Figuren und eine mitreißende Handlung sind für ein Buch ebenso wichtig wie eine grandiose Buchidee. Aber das Schreiben läuft dabei nicht immer problemlos. Ob Schwierigkeiten, Inspiration zu finden, hölzerne Charaktere oder sogar eine Schreibblockade – wenn du dein erstes Buch schreibst, können viele ungeplante Probleme auf dich zukommen. Also sei am besten gut vorbereitet, um diese zu vermeiden.
Von der Idee zum Manuskript
Du willst ein Buch schreiben? Dann solltest du zuerst ein passendes Thema finden. Am besten hast du ab jetzt immer ein Notizbuch dabei, in dem du deine spontanen Einfälle direkt notierst. Denn Inspiration kannst du überall finden – in der Zeitung, bei einem Spaziergang oder bei einem Gespräch. Vielleicht hast du auch schon eine Buchidee, die bereits lange in deinem Kopf herumschwirrt und du jetzt zu Papier bringen möchtest. Dann gilt es, deine Notizen zu strukturieren. Dabei kann dir die Schneeflocken-Methode helfen. Starte dafür mit einem Satz, der dein Buch knapp zusammenfasst.
Schon während du die Handlung strukturierst und deine Idee weiterentwickelst, solltest du dich fragen, für wen du dein Buch schreibst. Möchtest du damit Leser erreichen, für die eine Liebesgeschichte mit Happy End im Vordergrund steht oder denkst du dabei eher an Fans von Weltraumschlachten? Das Schreiben und die spätere Vermarktung fallen dir deutlich leichter, wenn du weißt, für wen du schreibst. Auch wenn du dein Manuskript bei einem Verlag einreichen willst, solltest du wissen, wer deine Zielgruppe ist.
Verliere aber bei der Planung, Recherche und Anpassung an die Zielgruppe nicht das Schreiben aus den Augen. Auch wenn es nicht schadet, vorab sorgfältig geplant zu haben, du kannst auch erstmal schreiben und sehen, wohin deine Geschichte sich entwickelt. Rechne dann aber mit einer längeren Überarbeitungsphase, in der du entsprechende Anpassungen vornimmst. Und vergiss auch nicht, am Ende mit einem Lektor zusammenzuarbeiten. Damit vermeidest du Logiklücken, die du als Autor nicht mehr erkennst, weil du inzwischen „betriebsblind“ geworden bist. Du kennst die Handlung und Figuren auswendig und findest daher solche Lücken eher selten. Setze auch auf Testleser und lasse dich auf ihr konstruktives Feedback ein.
Die größten Fehler beim Schreiben und wie du sie vermeidest
Gerade Debütautoren kennen den Schreiballtag noch nicht und haben vielleicht eine andere Erwartungshaltung an das Schreiben eines Buches als jemand, der den Prozess bereits durchlaufen hat. Mit der Übung verbesserst du dich immer weiter, aber gerade beim ersten Projekt sind es doch häufig dieselben Fehler, die Autoren gerne übersehen.
Charaktere
Deine Figuren verhalten sich unnatürlich, ihre Dialoge klingen hölzern und eigentlich weißt du gar nicht so richtig, welches Ziel sie in deinem Roman überhaupt verfolgen. Als Autor solltest du deine Figuren genau kennen, erst dann werden sie auch für deine Leser lebendig. Und das betrifft nicht nur ihr Aussehen und ihr Alter, sondern auch das soziale Umfeld, ihren bisherigen Lebensweg und ihre Stärken und Schwächen. Wie verändert sich der Protagonist im Laufe der Geschichte? Ein Charakterbogen kann dir helfen, deine Figuren besser kennenzulernen.
Erzählperspektive
Je nachdem, welche Art Geschichte du schreibst, solltest du auch die Erzählperspektive entsprechend anpassen. Möchtest du auf Gefühle eingehen? Dann solltest du dich für eine personale oder Ich-Perspektive entscheiden. Legst du Wert darauf, dass der Erzähler die Handlung und Figuren kommentiert und analysiert? Dann wäre eine auktoriale Erzählperspektive sinnvoll. Probiere unterschiedliche Wege aus und wähle den, der am besten zu dir und deinem Buch passt, bevor du am Ende alles umschreiben musst.
Spannungsbogen
Wenn der Leser dein Buch nicht mehr weglegen kann und wissen will, wie es weitergeht, hast du alles richtig gemacht. Aber von der ersten bis zur letzten Zeile die Spannung aufrecht zu erhalten, ist nicht immer leicht. Unterschiedliche Strukturen wie das klassische Drama oder die Heldenreise können dir ein Grundgerüst geben, an dem du dich entlang hangeln kannst. Spätestens wenn dein Manuskript einem Lektor vorliegt, wird er Längen rigoros kürzen. Prüfe dein Manuskript also am besten davor schon, welche Szenen es wirklich braucht und welche die Handlung unnötig bremsen. Das fängt schon klein an beispielsweise bei Dialogen: Vermeide in Romanen Begrüßungs- oder Höflichkeitsfloskeln, sondern lass deine Charaktere nur dann sprechen, wenn sie auch wirklich etwas zu sagen haben.
Schreibblockade
Die Angst vor dem weißen Blatt hat bestimmt jeder Autor schon einmal durchgemacht. Manchmal wollen die Worte einfach nicht fließen. Das hat nichts mit deinen Fähigkeiten als Autor zu tun. Vielleicht brauchst du nur eine kleine Pause oder einen Spaziergang, um neue Inspiration für dein Manuskript zu sammeln. Auch der Austausch mit anderen Autoren kann dir helfen, eine Schreibblockade zu überwinden. Zudem gibt es zahlreiche Kreativitätsübungen, durch die du wieder zurück ins Schreiben kommen kannst.
Aufgeben
Es läuft nicht so, wie du es erwartet hast. Immer wieder manövrierst du deine Figuren in Sackgassen, aus denen du keinen Ausgang weißt und irgendwie willst du nicht so recht an das Ziel kommen, das du dir ausgedacht hast. Und einen großen Bucherfolg kannst du mit deinem Werk auch nicht erwarten, wieso also weitermachen? Weil es ein unbeschreibliches Gefühl ist, wenn du das Wort „Ende“ unter dein erstes Buch setzen kannst. Denk nicht zu viel darüber nach, ob alle Logiklücken nach dem ersten Entwurf bereits geschlossen und die Formulierungen ausgefallen sind. Wenn du dein erstes Buch schreibst, geht es noch nicht darum, einen perfekten und veröffentlichungsreifen Roman abzuliefern. Rufe dir lieber wieder ins Gedächtnis, wieso du überhaupt mit dem Schreiben angefangen hast. Und lass die Leidenschaft wieder aufkeimen.
Als Buchautor veröffentlichen
Deinen eigenen Text zwischen zwei Buchdeckeln in den Händen halten – aber wie? Möchtest du über einen klassischen Verlag veröffentlichen oder den Schritt als Self-Publisher selbst in die Hand nehmen?
Wie finde ich einen Verlag als Buchautor?
Bevor du dein Manuskript bei einem Verlag einreichst, solltest du prüfen, ob es in das Verlagsprogramm passt. Auch gilt es bei der Einsendung auf Vorgaben zu achten wie eine bestimmte Schriftart, die Anzahl der Seiten einer Leseprobe oder die zusätzlichen Informationen wie eine Autorenvita oder bisherige Veröffentlichungen. Hast du deine Unterlagen erst versendet, stelle dich darauf ein, dass bis zu einer Antwort mehrere Monate vergehen können. Auf den Schreibtischen der Lektoren stapeln sich die unverlangt eingesandten Manuskripte.
Quelle: Eigene Erhebungen
Erhältst du eine Absage – oder schlimmstenfalls gar keine Antwort – lass dich nicht entmutigen. Das muss nichts mit der Qualität deines Textes zu tun haben. Vielleicht passt dein Manuskript nicht ins Programm oder dein Exposé braucht nochmal einen Feinschliff? Probiere es weiter und setze vielleicht auf kleinere Verlage. Aber Achtung: Finger weg von Druckkostenzuschussverlagen. Verlangt ein Verlag Geld von dir für den Druck deines Manuskripts und gibt keine Unterstützung im Lektorat, Layout oder Marketing, solltest du dort auf keinen Fall veröffentlichen.
Schaffst du es, bei einem Verlag unterzukommen, unterstützt dieser dich im Marketing, bei der Cover-Gestaltung und dem Lektorat und Korrektorat. Trotzdem solltest du dich auch selbst um dein Marketing kümmern und die Bekanntheit deines Buches damit steigern.
Wie veröffentliche ich mein Buch im Self-Publishing?
Möchtest du deine Veröffentlichung nach deinen eigenen Wünschen gestalten, kannst du dein Buch im Self-Publishing publizieren. Du entscheidest selbst über die Covergestaltung und Marketingmaßnahmen und brauchst nach dem Lektorat nur die Änderungen umsetzen, hinter denen du selbst auch stehst. Aber auch hier darfst du nicht vergessen, dass es nicht ausreicht, einfach einen Text zu schreiben und ihn zu veröffentlichen. Es sollte dennoch mit einem Verlagswerk mithalten können, um für deine Leser interessant zu sein.
Anders als beim Verlag kannst du im Self-Publishing schnell und unkompliziert veröffentlichen, aber unterschätze dabei nicht die Kosten für Layout und Lektorat, die auf dich zukommen werden. Gerade auch was das Marketing betrifft, gibt es einige Dienstleister, die dich unterstützen. Du bist also auch im Self-Publishing nicht komplett auf dich allein gestellt, hast zwar deutlich mehr Aufgaben zu bewältigen, aber auch deutlich mehr Freiheiten.
Vom Manuskript zum fertigen Buch
Zwischen dem Schreiben und dem Veröffentlichen deines Buches liegen noch zahlreiche Arbeitsschritte. Kommst du in einem Verlag unter, brauchst du dir darum keine Gedanken zu machen, aber als Self-Publisher solltest du ausreichend Zeit für das weitere Vorgehen einplanen.
Lektorat und Korrektorat
Ist dein Manuskript erstmal fertig, solltest du im nächsten Schritt mit einem Lektor zusammenarbeiten. Für dich mag die Handlung klar sein, immerhin siehst du sie vor deinem inneren Auge abspielen, und auch kennst du deine Figuren. Aber ein Leser hat nur das, was tatsächlich im Text steht. Sind alle Hintergründe klar, gibt es Logiklücken oder hat der Protagonist zuerst blaue und zwei Kapitel später plötzlich grüne Augen? Was dir schon gar nicht mehr auffällt, weil du mit der Zeit „betriebsblind“ für deine Geschichte wirst, wird dein Lektor finden. Deine Leser werden es dir mit guten Rezensionen danken. Diese Betriebsblindheit gibt es übrigens auch bei Lektoren. Sie setzen sich intensiv mit deiner Geschichte auseinander und können dadurch, dass sie den Text mehrfach durcharbeiten, auch den ein oder anderen Rechtschreibfehler übersehen. Deshalb schadet es nicht, zusätzlich einen Korrektor zu beauftragen.
Buchsatz und Coverdesign
Ein toller Inhalt überzeugt nur dann, wenn das Buch auch schön verpackt ist. Das Cover deines Werks ist ausschlaggebend dafür, ob deine Leser es überhaupt genauer anschauen. Wirkt es unprofessionell, kommt deine Zielgruppe im schlimmsten Fall nicht einmal bis zur Leseprobe. Hast du es so weit geschafft, ist auch der Buchsatz ein nicht zu unterschätzendes Thema. Auch hier kann die Optik entscheidend sein, ob dein Buch gekauft wird oder nicht. Ist es aufgrund zu kleiner Schriftgröße, unruhiger Schriftart oder den Flattersatz schwer zu lesen, hält sich das Lesevergnügen in Grenzen. Viele Self-Publishing-Dienstleister bieten für die Umschlagsgestaltung und den Buchsatz Hilfestellungen wie einen Coverdesigner oder Formatvorlagen. Bei tredition gibt es den Coverdesigner sogar kostenlos. Starte jetzt mit deinem Buchprojekt.
Druck und Vertrieb
Veröffentlichst du dein Buch bei einem Self-Publishing-Anbieter, kümmert sich dieser um den Druck und den Vertrieb. Dabei geht es darum, dass dein Werk seinen Weg zum Leser findet. Üblicherweise arbeiten Self-Publishing-Dienstleister mit dem Print-on-Demand-Verfahren, dein Buch wird also erst gedruckt, wenn es auch bestellt wurde. Auf welche Weise dein Roman vertrieben wird, hängt vom jeweiligen Dienstleister ab. Vergleiche diese daher vorab, um sicherzustellen, dass dein Buch auch im Buchhandel verfügbar ist.
So lebt es sich als Autor
Den ganzen Tag am Schreibtisch, im Café oder auf einer Parkbank sitzen und nichts als Schreiben. Davon träumen viele Autoren. Aber welche bürokratischen Herausforderungen kommen auf dich zu, wenn du als Autor Geld verdienen möchtest?
Rechtliche Fragen als Autor
Veröffentlichst du ein Buch, erzielst du damit Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit. Dafür brauchst du keinen Gewerbeschein – außer du bietest deine Bücher in einem eigenen Shop an. Allerdings solltest du das Finanzamt mit einem formlosen Schreiben darüber informieren, dass du mit deiner schriftstellerischen Tätigkeit – wenn auch nur nebenberuflich – Geld verdienst. Auch in deiner Steuerklärung solltest du diese Einnahmen nicht vergessen. Genauso kannst du übrigens auch alle Ausgaben, die du für das Schreiben aufwendest, von der Steuer absetzen. So beispielsweise auch Kurse für kreatives Schreiben.
Bist du sogar hauptberuflich als Autor tätig, musst du auch für deine Sozialversicherungen selbst aufkommen. Das bedeutet, du musst sowohl den Arbeitnehmer- als auch den Arbeitgeberanteil zahlen. Immerhin hast du keinen Arbeitgeber mehr, der die Hälfte davon übernimmt. Allerdings kannst du dich über die Künstlersozialkasse (KSK) absichern, so musst du die Sozialversicherung nicht komplett alleine tragen. Um dort aufgenommen zu werden, musst du einen bestimmten Anteil deines Umsatzes künstlerisch erwirtschaften.
Neben steuerlichen Pflichten hast du als Autor auch Rechte, über die du Bescheid wissen solltest, wenn du dein Buch veröffentlichst. So ist dein Text beispielsweise urheberrechtlich geschützt und dein Buchtitel unterliegt mit der Veröffentlichung dem Titelschutz. Bereits in dem Moment, in dem du deine Idee skizzierst, gilt das Urheberrecht. Allerdings gelten diese Rechte auch für alle andere Autoren, also achte darauf, richtig zu zitieren, wenn du dich an fremden Texten bedienst.
Wie viel verdiene ich als Autor?
Zwar hast du als Autor das Buch geschrieben, trotzdem sind noch zahlreiche andere Gewerke am Herstellungsprozess beteiligt. So müssen auch das Lektorat, der Druck und der Vertrieb bezahlt werden. Erwarte deshalb keine enormen Honorare, ganz gleich, ob du dein Buch über einen Verlag oder im Self-Publishing veröffentlichst. Auch hängen viele Faktoren davon ab, ob sich dein Werk verkauft. Deshalb ist ein sorgfältig geplantes Marketing unverzichtbar. Ob über Lesungen, Blogger oder Meldungen in der Presse – generiere Aufmerksamkeit für dein Buch, um Leser darauf aufmerksam zu machen.
Laut einer Umfrage der Self-Publisher-Bibel, an der in 2020 insgesamt 1.895 Autoren teilgenommen haben, liegt der durchschnittliche monatliche Verdienst von Self-Publishern bei etwa 952 Euro. Allerdings verdient etwa die Hälfte weniger als 50 Euro im Monat. Um im Self-Publishing erfolgreich zu sein, sind regelmäßige Veröffentlichungen und zielgruppenorientiertes Marketing ausschlaggebende Faktoren.
Anhand der folgenden Beispielrechnung kannst du sehen, mit welchen Kosten und Verdiensmöglichkeiten du in etwa rechnen kannst.
Der Alltag eines Schriftstellers
Der eine schreibt in seiner Mittagspause, der andere am thailändischen Strand, der nächste vom Sofa aus. Der Vorteil an der Arbeit als Schriftsteller: Du kannst von überall aus schreiben. Du brauchst lediglich Stift und Papier oder deinen Laptop. Deshalb ist es auch kein Problem, vorerst nebenberuflich als Autor zu starten. Laut einer Umfrage des Nachrichtenmagazins Spiegel von 3.000 Autoren gaben nur 150 Schriftsteller an, vom Umsatz ihrer Bücher leben zu können. Das entspricht einem Anteil von etwa fünf Prozent. Die übrigen 95 Prozent finanzieren sich durch ihren regulären Hauptjob oder arbeiten freiberuflich als Journalisten und Lektoren für andere Bücher.
Möchtest du als Schriftsteller arbeiten, gehört inzwischen mehr als nur Schreiben dazu. Ein ausschlaggebender Punkt für deine Buchverkäufe ist außerdem das Marketing. Dabei ist es egal, ob du in einem Verlag unterkommst oder dich selbst um deine Veröffentlichung kümmerst. Plane zielgruppenorientierte Marketingmaßnahmen und generiere so Aufmerksamkeit und Buchverkäufe. Auch Selbstmarketing solltest du nicht unterschätzen. Leser möchten gerne wissen, wer hinter ihren Lieblingsbüchern steht, und auch für die Bewerbung in einem Verlag kann es ausschlaggebend sein, wie du dich und dein Buch präsentierst.
Fazit
Du hast eine Idee für ein Buch und diese vielleicht sogar schon strukturiert und skizziert? Gut, dann bist du ein Autor. Ausgestattet mit einer guten Portion Geduld und Disziplin kannst du deine Leidenschaft für das Schreiben nutzen und dein Werk nicht nur zu Ende bringen, sondern es zusätzlich auch noch veröffentlichen und vielleicht sogar Geld damit verdienen. Vergiss aber nicht, das Finanzamt über deine freiberufliche Tätigkeit zu informieren. Besuche Schreibkurse und lies Schreibratgeber, um das Handwerk zu lernen und dein Schreiben zu professionalisieren und Anfängerfehler zu vermeiden. Überlege dir einen zielgruppenorientierten Marketingplan, um Leser für dein Werk zu gewinnen. Und solltest du einmal in einer Schreibblockade stecken, erinnere dich bei einer Atempause daran, warum du angefangen hast zu schreiben – und mach weiter.