Warum verkauft sich mein Buch nicht? Mögliche Gründe für den Misserfolg
Nicht immer lässt sich genau analysieren, weshalb ein Buch sich nicht verkauft. Die Gründe können vielfältig sein: Ein unprofessionelles Cover, zu wenig Marketing oder die falsche Zielgruppe können damit zusammenhängen, warum das Buch nicht gekauft wird. Vielleicht finden die Leser dein Werk auch einfach nicht oder die Leseprobe ist nicht überzeugend? Vermeide klassische Fehler und geh auf Spurensuche, um dein Buch zu seinen Lesern zu bringen.
Cover
Das Cover weckt in Lesern den ersten Impuls, dein Werk in die Hand zu nehmen oder anzuklicken. Es ist die Visitenkarte deines Buches und muss überzeugen, damit der Leser überhaupt den Klappentext durchliest und durch die ersten Seiten schmökert.
Problem: Dein Cover und Layout sind unprofessionell
Ein Buch kann noch so gut sein – wenn das Cover nicht begeistert, wird es kaum Leser finden. Wer dein Buch in einem Onlineshop anruft, beurteilt innerhalb von Sekunden, ob ihn das Titelbild anspricht und er sich die weiteren Informationen durchliest. Ein unscharfes, kleinteiliges oder unprofessionelles Bild kann dazu führen, dass der Leser es einfach wieder weglegt oder in den Suchergebnissen weiter scrollt. Auch gilt: Versprich mit dem Cover nichts, das dein Buch nicht „einlöst“. Wenn ein Bild des Kölner Doms drauf ist, solltest du im Text Bezug dazu nehmen.
Tipp: Wie gestaltet man ein gutes Cover?
Sei ehrlich zu dir selbst: Hast du das Cover in Eile und ohne große Mühe erstellt? Würdest du es in die Hand nehmen, wenn du es im Buchladen oder einem Onlineshop siehst? Am besten beauftragst du einen Grafiker, um einen professionell gestalteten Umschlag für dein Buch zu bekommen. Wenn dir das zu kostspielig ist, kannst du Hilfestellungen wie beispielsweise Umschlagvorlagen von Self-Publishing-Anbietern nutzen. Hol dir Inspiration von den erfolgreichen Titeln in Buchhandlungen oder Onlineshops – und gestalte mit dieser Basis ein eigenes außergewöhnliches Cover.
Schreibstil
Jeder kann schreiben – das ist eines der Vorurteile, mit denen Autoren zu kämpfen haben. Immerhin lernen wir Lesen und Schreiben schon in der Grundschule. Aber es gibt einen Unterschied zwischen dem Beherrschen von Grammatik und Orthografie und fesselnden Schreibtechniken, emotionsgeladenen Formulierungen und authentischen Protagonisten.
Problem: Dein Buch ist nicht gut geschrieben
Ein Buch zu schreiben ist harte Arbeit. Das betonen auch erfolgreiche Bestsellerautoren wie etwa Charlotte Link im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Um eine gute Geschichte zu entwickeln, braucht es einen spannenden Handlungsverlauf, starke Charaktere, einen ausgefeilten Spannungsbogen und aussagekräftige Dialoge. Gerade Logiklücken oder hölzerne Dialoge sind insbesondere bei Debütautoren nicht selten. Sachbuchautoren hingegen verzetteln sich gern mit einer Fülle an Informationen, die mit Wucht in ein Buch gepresst werden.
Tipp: Wie schreibt man ein gutes Buch?
Um sicherzustellen, dass dein Buch für die Veröffentlichung geeignet ist, lass ein paar Testleser aus der Zielgruppe Probelesen. Auch solltest du dich vor und während des Schreibens und bei der Überarbeitung mit Schreibtechniken und Handlungsstrukturen beschäftigen. Es gibt Schreibsoftwares, die dabei unterstützen. Oder vielleicht machst du einen Kurs an einer Schreibschule? Und bevor du das Buch veröffentlichst, hilft es, mit einem Lektor zusammenzuarbeiten, der deinen Inhalt intensiv überprüft.
Kurzbeschreibung und Leseprobe
Wenn das Cover überzeugt, schlagen die Leser das Buch auf und lesen die ersten Seiten oder verschaffen sich einen Überblick durch den Klappentext auf der Rückseite. Die Kurzbeschreibung kann ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sein.
Problem: Deine Kurzbeschreibung und Leseprobe überzeugen nicht
Eine vage und nichts-sagende Kurzbeschreibung oder eine Leseprobe, die kaum über das Inhaltsverzeichnis hinausgeht, können Grund dafür sein, wieso der Leser beim Stöbern in einem Onlineshop wegklickt. Selbst wenn das Buch durch ein ansprechendes Cover noch das Interesse geweckt hat, kann eine zu kurze und nicht aussagekräftige Kurzbeschreibung etwas damit zu tun haben, wieso sich ein Leser gegen dein Buch entscheidet.
Tipp: Wie schreibt man eine gute Kurzbeschreibung?
Unterschätze niemals, wie wichtig eine Kurzbeschreibung und die richtige Leseprobe sind. Sie sind gemeinsam mit dem Buchumschlag und deiner Autorenvita die Aushängeschilder deines Buches. Nimm dir genügend Zeit, um den Kern deiner Geschichte zu finden und zu formulieren. Die Leser möchten wissen, worum es im Buch geht und neugierig darauf werden. Dabei geht es nicht nur um den Inhalt, sondern auch um den zu erwartenden Stil.
Zielgruppe
Um dein Buch richtig zu platzieren, ist es notwendig, dass du deine Zielgruppe kennst und weißt, wie du sie erreichst. Das kann über das Cover funktionieren oder über Marketing auf den entsprechenden Kanälen.
Problem: Du hast die Zielgruppe verfehlt
Bei deinem Cover erwarten die Leser einen klassischen historischen Roman, aber dein Buch gehört eher ins Fantasy-Regal? Oder dein Klappentext weckt Erwartungen, die das Buch nicht erfüllt? Wird überhaupt klar, für wen es geschrieben ist? Oder vielleicht bespielst du die falschen Kanäle, in denen sich deine Zielgruppe gar nicht aufhält. Wenn du die falsche Zielgruppe ansprichst, ist das für die Leser genauso wie für dich ärgerlich und enttäuschend. Das Buch entspricht nicht ihren Erwartungshaltungen und es hagelt schlechte Rezensionen – dabei hast du dein Werk für ganz andere Leser verfasst.
Tipp: Wie erreiche ich die richtige Zielgruppe?
Welche Zielgruppe sich für dein Buch interessiert, hängt vom Genre und der Gestaltung des Buches ab. Behalte deine Leser beim Schreiben und Vermarkten im Blick. Auch solltest du gezielt in Werbemaßnahmen in den richtigen Medien und Kanälen investieren. Du triffst vermutlich wenige Leser für Reiseberichte auf einer Fantasymesse und eine Mutter-Kind-Gruppe ist kein geeigneter Ort für eine Lesung aus deinem neuesten Krimi. Finde heraus, wo deine Zielgruppe unterwegs ist und wie du sie erreichst.
Auffindbarkeit
Ein gutes Buch nützt nichts, wenn niemand weiß, dass es erschienen ist. Gerade wenn es falsch oder unklar kategorisiert ist, kann es sein, dass dein Werk in der Vielzahl an Titel untergeht.
Problem: Dein Buch wird nicht gut gefunden
Ganz gleich, ob du einen Liebesroman oder einen Ernährungsratgeber geschrieben hast – die Leser müssen das Buch finden, wenn sie beispielsweise in einem Onlineshop danach suchen. Deshalb gilt es, das Werk entsprechend einzuordnen. Schon auf dem ersten Blick muss erkennbar sein, worum es geht. Vermeide dabei allgemeine Formulierungen auf dem Cover wie „Roman“ und schreib stattdessen „Eine dramatische Liebesgeschichte“ oder „Ein Kassel-Krimi“.
Tipp: Wie erhöhe ich die Auffindbarkeit meines Buches?
Beim ersten Blick auf dein Buch muss das Thema klar sein. Deshalb solltest du in allen Texten rund um dein Buch unmissverständlich klären, worum es geht: In der Kurzbeschreibung, im Untertitel, auf dem Buchcover und auf der Umschlagrückseite. Suche präzise Stichworte, die dein Buch beschreiben und ordne es klar einer Kategorie zu, damit Kunden und Buchhändler es leicht finden können. Finde eine Nische, in die dein Buch passt und in der es nicht zahllosen Konkurrenztiteln ausgesetzt ist.
Marketing
Es reicht nicht nur, ein gutes Buch zu schreiben. Egal, ob du als Self-Publisher oder über einen Verlag veröffentlicht hast – du solltest auf jeden Fall aktives Marketing betreiben.
Problem: Du betreibst zu wenig Marketing für dein Buch
Bei der Fülle an Buchtiteln, die es auf dem deutschen Buchmarkt gibt, ist es schwer, nicht in der Masse unterzugehen. Es gibt zahlreiche Maßnahmen, wie du dein Buch bekannt machen kannst. Nichts zu tun oder dein Marketing auf ein Minimum zu beschränken, kann dazu führen, dass keiner von deinem Buch erfährt und es niemand kauft.
Tipp: Wie betreibe ich gezieltes Marketing?
Egal, ob du eine Social Media Kampagne startest, die lokale Presse informierst oder bei Buchblogs um eine Rezension bittest – es gibt viele Möglichkeiten, wie du dein Buch ins Gespräch bringen kannst. Dafür musst du kein Marketingprofi sein. Ein Marketingplan, beispielsweise in Excel, kann dir helfen, den Überblick zu behalten. Notiere dir, welche Maßnahmen du wann ergriffen hast, um nicht beispielsweise den Lokalredakteur doppelt zu kontaktieren oder den Newsletter über deine Neuerscheinung zu vergessen. Stichworte reichen, um deine Werbung professionell zu strukturieren.
Genrewahl
„Schon wieder ein Liebesroman.“ Das denken die Leser vielleicht beim ersten Blick auf dein Buch. Überlege dir deshalb am besten bereits vor dem Schreiben: Warum ist dein Buch besonders?
Problem: Dein Buch ist nicht außergewöhnlich genug
Ein Roman wie viele andere. Das Cover ist nicht aussagekräftig, die Kurzbeschreibung liest sich wie tausend andere, der Leser kann nicht klar erkennen, was dein Buch außergewöhnlich macht. Dabei ist es gerade das, was neugierig machen würde. Wie unterscheidet sich deine Idee von den zahlreichen Konkurrenztiteln oder hast du vielleicht einen Schreibstil, der sich von anderen Büchern abhebt?
Tipp: Wettbewerbsrecherche betreiben
Welche Themen wiederholen sich innerhalb deines Genres? Versuche, das herauszufinden – und dich davon abzuheben. Wenn du beispielsweise einen IT-Ratgeber schreibst, würze ihn mit locker-spritzigem Humor. So unterscheidest du dich von anderen, nüchtern verfassten Ratgebern im Markt. Sorge für Überraschungseffekte, ein Schmunzeln oder einen Schockmoment. Behalte immer im Hinterkopf, warum gerade dein Buch sich von der Masse abhebt und kommuniziere das auch nach außen.
Themenwahl
Ein Buch kann nicht außergewöhnlich genug sein – oder ein zu spezifisches Thema haben. Auch das kann ein Grund sein, wieso die Verkäufe sich in Grenzen halten.
Problem: Das Thema ist sehr spezifisch
Gerade komplexe Ratgeber und Fachbücher haben oft spezifische Themen und damit eine eng gefasste Zielgruppe. Deshalb solltest du durch die Einordnung in die richtige Kategorie der Onlineshops dafür sorgen, dass es gefunden wird. Auch hier solltest du prüfen, ob du im Buchtitel und der Kurzbeschreibung Stichwörter verwendest, die deine Zielgruppe direkt definieren und ansprechen.
Tipp: Passende Rezensenten finden
Die gute Nachricht ist: Je spezifischer und kleiner die Zielgruppe, desto einfacher ist sie zu finden. Wer an einem bestimmten wissenschaftlichen Fachgebiet interessiert ist, der liest entsprechende Fachzeitschriften, Themenwebsites und Fachblogs. Bitte dort um Rezensionen, anstatt dein Buch in großen Tageszeitungen oder Publikumsmagazinen anzupreisen und damit deine Zielgruppe zu verfehlen.
Preisgestaltung
Ein Buch muss so günstig wie möglich sein – das ist eines von vielen Irrtümern über Self-Publishing. Dabei ist gerade im Buchhandel ein zu geringer Preis vielleicht der Grund, wieso es sich nicht verkauft.
Problem: Die Preisgestaltung ist falsch
Buchhändler verdienen bei einem höheren Verkaufspreis mehr an einem Buch und werden deshalb diese eher empfehlen als einen vergleichbaren Titel mit einem niedrigeren Preis. Für ein günstiges Buch haben sie weniger Interesse. Auch geht die Wertigkeit des Buches verloren, wenn es zu Dumpingpreisen angeboten wird. Autoren, die versuchen, ihr Buch zum Preis eines Groschenromans zu verkaufen, werden vom potenziellen Leser qualitativ auch dort eingestuft.
Tipp: Nicht unter Wert verkaufen
Stundenlange Spannung in einem Krimi, Herzschmerz in einem Liebesroman oder tolle Kocherlebnisse mit einem Kochbuch – das ist es, was du verkaufst und diesen Wert solltest du in deinem Verkaufspreis ansetzen. Finde heraus, wie viel vergleichbare Bücher kosten oder lass dich von deinem Self-Publishing-Dienstleister beraten. Achtung: Buchhändler mögen keine „99 Cent“-Preise mehr, sondern lieber „glatte“ Preise.
Verkaufsziel
Als Debütautor innerhalb kürzester Zeit tausende Exemplare verkaufen – ganz so einfach ist es normalerweise nicht. Ob du mit den Verkäufen deines Buches zufrieden bist, hängt davon ab, was du dir erhofft hast.
Problem: Deine Verkaufsziele sind zu hoch gesteckt
Es kommt häufig vor, dass Autoren mit zu hohen Erwartungen in die Veröffentlichung starten. Bei über 2,5 Millionen lieferbaren Büchern in Deutschland ist es nahezu unmöglich, mit dem ersten Buch direkt nach der Veröffentlichung einen Bestseller zu landen. Immerhin müssen die Leser zuerst von der Neuerscheinung erfahren.
Tipp: Geduld haben und nicht aufgeben
Verkaufszahlen sagen im ersten Moment nichts über Versagen oder Erfolg aus. Oft braucht es eine gewissen Anlaufzeit, bis ein Buch bekannt geworden ist und sich verkauft. Ein gutes und intensives Selbstmarketing kann dabei helfen und tredition unterstützt mit Marketingmaßnahmen wie beispielsweise einer Pressemitteilung. Sollte es nicht gleich so laufen, wie du es dir vorstellst: Gib nicht auf. Es gehört eine Menge Glück dazu, dass dein Buch einschlägt. Das lässt sich vorab nicht planen. Also lass dich nicht entmutigen und starte dein nächstes Buchprojekt.