Was ist ein E-Book?
E-Book steht für „elektronisches Buch“ und bezeichnet die digitale Version eines Buches. Das Format ist inzwischen ziemlich beliebt: Etwa ein Viertel der Deutschen lesen auf dem Tablet, dem Handy oder einem E-Book-Reader. Dadurch können Leser ihre Lieblingsbücher und sogar dicke Schmöker immer dabei haben, ohne schwer zu schleppen. Auch lässt sich in der Regel einfach Schriftgröße oder Schriftart ändern, nach Textstellen suchen oder je nach Lesegerät auch Wörter nachschlagen oder übersetzen. Genauso lassen sich Links und Medien wie Filmelemente in ein E-Book mit einbinden. Bevor wir einen Blick auf die einzelnen E-Book-Formate werfen, betrachten wir kurz die Lage auf dem E-Book-Markt.
Wie entwickelt sich der E-Book-Markt?
Bei der Veröffentlichung deines Romans solltest du nicht allein auf E-Books setzen. Die Titelanzahl an E-Books wächst schneller als der Umsatz. Während der Gesamtumsatz im Buchmarkt stagniert, gibt es immer mehr Titel, die auf den Markt kommen. Das bedeutet, dass der Umsatz des einzelnen Buches sinkt. Gerade Self-Publisher haben es schwer, sich zu behaupten, unabhängig davon, in welchem E-Book-Format sie auch veröffentlichen.
Der Großteil des Gesamtumsatzes liegt nach wie vor auf den haptischen Buchformaten. Inzwischen ist der Anteil von E-Books am Gesamtumsatz 7,5 Prozent im ersten Halbjahr 2020. Vor knapp zehn Jahren in 2011 erreichten E-Books gerade mal einen Anteil von etwa einem Prozent. Veröffentlichst du deinen Roman ausschließlich als E-Book, verpasst du über 90 Prozent des potenziellen Umsatzes.
Welche E-Book Formate gibt es?
Je nachdem, für welches Gerät du dein E-Book anbieten willst, braucht es ein anderes Dateiformat. Einige E-Book-Formate werden von vielen E-Book-Readern unterstützt, andere funktionieren nur auf einem bestimmten Reader. ePUB gilt dabei als offener Standard, lassen sich aber auf einem Amazon Kindle nicht öffnen. Dafür gibt es ein eigenes Dateiformat, das wiederum nur von Kindle-Produkten unterstützt wird.
ePUB
Das gängigste E-Book-Format ist das ePUB. Die Abkürzung steht für „electronic publication“ und bedeutet übersetzt „elektronische Veröffentlichung“. Es gilt als offener Standard für E-Books und wird von fast allen Readern unterstützt. In der neuesten Version lassen sich auch zahlreiche Textformatierungen und Medien umsetzen. Auf den Amazon-Kindle-Geräten kann es allerdings nicht gelesen werden.
Amazon Kindle
Zahlreiche E-Book-Reader setzen auf die offenen Standards – dagegen stellt Amazon ein eigenes E-Book-Format zur Verfügung. Über den Kindle-Shop werden für Kindle-E-Book-Reader optimierte Bücher vertrieben, die auch über eine Kindle-App auf dem PC, Tablet oder Smartphone gelesen werden können. Das AZW-Format wird nur von Amazon verwendet, kann also nur mit Amazon Kindle Geräten gelesen werden. Diese unterstützen gleichzeitig keine ePUB-Dateien. Seit einigen Jahren bietet Amazon außerdem das KFX-Format mit verbesserten Schriftoptionen an, als Vorgänger gelten MOBI-Dateien.
Viele E-Book-Reader können PDF-Dateien anzeigen. Allerdings ist eine PDF ein Dokument mit eingebettetem Layout und passen sich nicht dem Lesegerät oder den Leserbedürfnissen an. Gerade für Bücher mit Abbildungen und Tabellen, die korrekt dargestellt werden müssen, wird bevorzugt das PDF-Format verwendet.
Die E-Book-Formate im Überblick
E-Book-Reader |
Kindle-Reader |
Tolino |
Apple iPad |
Unterstützte Dateiformate |
Amazon Kindle Formate, PDF |
ePUB, PDF |
ePUB, PDF, Apple-eigenes Format iBooks, Amazon Kindle Formate durch entsprechende App |
Nicht unterstützte Dateiformate |
ePUB |
Amazon Kindle Formate |
Welches E-Book-Format eignet sich für welches Buch?
Für welches E-Book-Format du dich entscheidest, hängt ganz davon ab, welchen Vertriebsweg du nutzen möchtest und für welches Lesegerät dein Buch optimiert sein soll. Wenn du dein Buch im Amazon-Format veröffentlichst, erreichst du damit nur Kindle-Nutzer. Mit dem ePUB-Format hast du eine größere Reichweite, es lässt sich allerdings auf Amazon-Geräten nicht öffnen. Wird es größtenteils am PC gelesen und enthält Abbildungen und Tabellen, eignet sich das PDF-Format.
Um dein E-Book ganz einfach selbst zu erstellen eignen sich Programme wie Calibre oder Sigil, auch einige Autorensoftwares bieten die Möglichkeit, das Manuskript entsprechend umzuwandeln.
Veröffentlichst du dein Buch über einen Self-Publishing-Anbieter, brauchst du dich mit dieser Frage nicht zu beschäftigen. Beispielsweise wandelt tredition dein hochgeladenes Manuskript in die gängigen E-Book-Dateien um, sodass es auf allen Lesegeräten gelesen werden kann.
Kopierschutz
Um zu verhindern, dass dein Buch unrechtmäßig vervielfältigt wird, gibt es einen Kopierschutz, ein sogenanntes DRM. Das steht für Digital Rights Management und bedeutet Digitale Rechteverarbeitung. Dabei unterscheidet man zwischen hartem und weichem Kopierschutz. Zwar gibt es Anleitungen, wie sich ein Kopierschutz entfernen lässt, aber rechtlich ist dein Buch durch das Urheberrecht geschützt und die Entfernung verboten.
Harter Kopierschutz
Der harte Kopierschutz verhindert nicht das Kopieren des E-Books, sondern lässt nicht zu, dass es auf einem anderen Gerät gelesen wird. Dadurch können Kindle-E-Books ausschließlich auf den Amazon-Geräten und der entsprechenden App angezeigt werden.
Weicher Kopierschutz
Der weiche Kopierschutz besteht aus einem Wasserzeichen, das in das E-Book integriert ist. Meist ist es jedoch nicht sichtbar. Wird das E-Book weitergegeben, lässt sich durch diesen Kopierschutz nachvollziehen, durch wen das E-Book zur Verfügung gestellt wurde.
Vor- und Nachteile von E-Books
Vorteile |
Nachteile |
Unzählige Bücher leicht transportieren |
Kein haptisches Leseerlebnis |
Keine Papierverschwendung |
Nicht alle Formate auf allen Readern lesbar |
Interaktives Leseerlebnis mit eingebetteten Medien und Links |
Akku muss (wenn auch erst nach langer Lesezeit) geladen werden |
Zahlreiche Funktionen von anpassbarem Layout und Markierungen bis Wörterbuch und Übersetzung |
Geringer Umsatzanteil |
Anzeige der verbleibenden Lesezeit anhand der Lesegeschwindigkeit |
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Bücher direkt im integrierten Shop erwerben |
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Fehler leicht korrigieren |
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Geringere Herstellungskosten, schnell verfügbar |
E-Book oder gedrucktes Buch?
Die Möglichkeit, von überall aus komfortabel und einfach zu lesen, hat das Leseverhalten stark verändert. Statt zu Hause wird inzwischen öfter unterwegs gelesen – hauptsächlich digital – und auch die tägliche Lesedauer hat sich erhöht. Immer häufiger finden sich E-Book-Reader statt gedruckter Bücher auf dem Sofa oder im Schlafzimmer. Besonders auch im Bus oder am Strand sind sie gern dabei. Anstatt zahlreicher Bücher im Reisegepäck zu verstauen, reicht ein kleines Gerät.
Trotzdem bevorzugen viele Leser es noch ein tatsächliches Buch in den Händen zu halten. Das Gefühl, die Seiten umzublättern oder auch das aufwendig gestaltete Cover – diese Erfahrungen lassen sich mit einem E-Book nicht ersetzen. Auch Sammler präferieren gedruckte Bücher für ihr Bücherregal. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie eben dieses auch zum Lesen mit in den Urlaub nehmen, sondern hier oft auf Taschenbücher oder eben E-Books setzen.
Welche Veröffentlichungsform sich für dein Manuskript eignet, hängt vom Genre und der Zielgruppe ab. Kinderbücher mit Aufklapp- oder Fühlelementen oder bildreiche Kochbücher kommen am besten als großformatige Hardcover und Arbeitsbücher mit Notizfeldern sind vermutlich als Taschenbuch am hilfreichsten. Aber gerade Vielleser von Romanen und Sachbüchern profitieren von dem flexiblen Format.
Außerdem lassen sich im E-Book Fehler schnell überarbeiten und aktualisieren und auch Schriftart und -größe sind im Vergleich zum gedruckten Buch nicht so relevant, weil sie nach Leserwünschen angepasst werden können. Auch profitierst du als Autor von geringeren Herstellungskosten als bei einem Taschenbuch oder Hardcover und dein Text ist bereits nach einem Klick verfügbar und braucht keine Zeit für Druck und Auslieferung. Über tredition kannst du ganz einfach deinen Roman als E-Book, Paperback und gleichzeitig Hardcover veröffentlichen und bedienst somit für jeden Leser das bevorzugte Ausgabeformat.
Die Geschichte des E-Books
Seit den 70er Jahren gibt es die Idee, Literatur in elektronischer Form anzubieten. Als erstes E-Book der Geschichte gilt die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die ein Student anlässlich des Unabhängigkeitstages auf den Computer transkribierte und online zum Download anbot. Der erste Hypertext-Roman „Afternoon“ von Michael Joyce erschien Mitte der 80er Jahre. In den 90er Jahren gab es dank dem Gutemberg-Projekt über 1.000 Titel und die ersten tragbaren E-Book-Reader wurden entwickelt.
Für damals 2,50 Dollar bot Horrorautor Stephen King Ende der 90er Jahre seinen Roman „Riding the Bullet“ ausschließlich online an und nach nur 48 Stunden wurde es 500.000 Mal heruntergeladen. Im Jahr 2000 starteten die ersten Dienstleister eine Möglichkeit für Autoren, ihre Bücher im Print-on-Demand-Verfahren herstellen oder online vertreiben zu lassen. Seit 2010 gibt solche Anbieter auch im deutschsprachigen Raum.