Buchidee finden: Wie du den richtigen Start für dein Buch legst

Buchidee
Eine Buchidee ist weit mehr als ein netter Einfall – sie ist das Fundament deiner Sichtbarkeit als Autor. Wenn du dir wünschst, mit deinem Buch wirklich wahrgenommen zu werden, reicht es nicht, einfach draufloszuschreiben. Ohne eine klare Idee, die Leser anspricht und sich im Markt abhebt, riskierst du Unsichtbarkeit und Frust. Wir geben dir einen strukturierten Prozess an die Hand. Von der Ideensammlung über die Marktprüfung bis hin zu einem präzisen Pitch-Dokument – ein klarer Fahrplan macht aus Unsicherheit ein professionelles Fundament. So entsteht eine Buchidee, die nicht nur geschrieben, sondern auch gelesen und anerkannt wird.
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Einleitung: Die Idee als Fundament deiner Sichtbarkeit

Hast du den Wunsch, ein Buch zu schreiben – weißt aber nicht, welche Buchidee die richtige ist? Damit bist du nicht allein. Viele Autoren stehen genau an diesem Punkt: Sie wollen schreiben, aber die zündende Idee fehlt.

Manche tragen schon seit Jahren eine Geschichte mit sich herum, andere spüren einfach den Drang, ihre Erfahrungen oder ihr Wissen zu teilen. Doch am Anfang steht fast immer dieselbe Frage:

„Worüber soll ich schreiben?“

Dieses Dilemma ähnelt der Situation eines Gründers, der sich selbständig machen möchte, aber noch keine Geschäftsidee hat. Leidenschaft ist da, Handwerk oft auch – aber ohne Idee fehlt das Fundament.

Für dich als Autor gilt: Dein Handwerk ist das Schreiben. Doch bevor du losschreibst, brauchst du Klarheit darüber, was du schreiben willst und für wen. Sonst verläuft deine Arbeit ins Leere.

Warum deine Buchidee so entscheidend ist

  • Sie ist dein Fundament: Wie ein Unternehmen ohne Geschäftsidee keinen Umsatz macht, kann auch ein Buch ohne klare Idee keine Sichtbarkeit entfalten.
  • Sie schafft Differenzierung: Deine Idee bestimmt, ob du in der Masse untergehst oder wahrgenommen wirst.
  • Sie motiviert dich: Mit einer klaren, starken Idee schreibst du fokussierter und hältst auch lange Schreibphasen durch.

Merke: Ein Buch ist nicht nur ein Text. Es ist ein Produkt mit einem Markt, mit Kunden (Buchkäufer und Leser) und mit Konkurrenz.

Die große Warnung: Nicht erst schreiben und dann nach Lesern suchen

Viele Autoren machen den Fehler, einfach drauflos zuschreiben – und erst am Ende zu überlegen, wer das eigentlich lesen soll.

Das ist so, als würde jemand ein Restaurant eröffnen, die Küche einrichten und Zutaten einkaufen – ohne zu wissen, ob er Pizza, Sushi oder Hausmannskost anbieten möchte. Der Besitzer sagt dann: „Ich koche einfach mal irgendwas, und dann schauen wir, wer reinkommt.“

Jeder spürt sofort: Das kann nicht funktionieren. Erfolgreiche Restaurants starten mit einem klaren Konzept: „Wir sind ein Italiener mit handgemachter Pasta für Familien“ oder „Wir sind ein veganes Café für Berufstätige“.

Zeigt die Reihenfolge der Schritte beim Buchschreiben

Genau so solltest du mit deiner Buchidee vorgehen:

  • Nicht erst 300 Seiten schreiben und dann nach einer Zielgruppe suchen.
  • Sondern zuerst entscheiden, womit du welche Zielgruppe ansprechen willst – und danach das Buch dafür schreiben.

Das spart dir Zeit, Energie und Frust.

Dein Fahrplan: In 5 Schritten zur passenden Buchidee

Eine gute Buchidee fällt selten vom Himmel. Doch mit einer klaren Struktur kannst du Schritt für Schritt herausfinden, welche Idee wirklich Potenzial hat. Die folgenden sechs Schritte sind dein Fahrplan – von der ersten Inspiration bis zur Entscheidung für eine tragfähige Buchidee.

Schritt 1 – Ideen sammeln und Inspiration aufschreiben

Hier geht es um Quantität statt Qualität. Sammle so viele Gedanken wie möglich, ohne sie sofort zu bewerten.

Buchideen auf Klebezettel an die Wand pinnen

Deine Aufgaben:

  • Überlege im Allgemeinen, ob du Fiction (Belletristik wie Romane, Erzählungen, Krimis) oder Non-Fiction (Fachbuch, Ratgeber, Sachbuch) schreiben möchtest.
  • Nimm diese Fragen als Anregungen

Fragen zu Fiction (Belletristik)

Persönliche Inspiration
  • Welche Kindheitserlebnisse oder Erinnerungen verfolgen mich bis heute?
  • Welche „Was wäre wenn“-Fragen tauchen immer wieder in meinem Kopf auf?
  • Welche Träume oder Albträume haben sich mir so stark eingeprägt, dass sie eine Geschichte verdienen?
  • Welche Menschen aus meinem Leben wären spannende Romanfiguren (mit anderen Namen und Eigenschaften)?
 Figuren & Charaktere
  • Welche Figur würde ich selbst gerne als Held oder Heldin erleben?
  • Welchen Charaktertypus vermisse ich in den Büchern, die ich selbst lese?
  • Welche besonderen Stärken oder Schwächen könnten eine Figur einzigartig machen?
  • Was würde passieren, wenn ich zwei völlig gegensätzliche Figuren aufeinanderprallen lasse?
Konflikte & Dramen
  • Welche Konflikte faszinieren mich am meisten (Familie, Liebe, Macht, Gier, Verrat, Rache)?
  • Welches moralische Dilemma könnte eine Figur in meiner Geschichte durchleben?
  • Welche Extreme menschlichen Handelns möchte ich erforschen (Heldentum, Schuld, Verzweiflung, Mut)?
  • Wie könnte eine scheinbar kleine Entscheidung das Leben einer Figur komplett verändern?
Welten & Settings
  • In welcher Zeit oder an welchem Ort wollte ich schon immer Geschichten spielen lassen?
  • Was wäre, wenn meine Heimatstadt ein Geheimnis hätte, das niemand kennt?
  • Welche historischen Epochen faszinieren mich so sehr, dass ich sie literarisch beleben möchte?
  • Welche futuristische oder alternative Welt könnte ich erschaffen (z. B. eine Erde ohne Strom, ein Paralleluniversum, eine post-apokalyptische Gesellschaft)?
Genre-spezifische Ideen
  • Thriller: Welches ungeklärte Verbrechen oder Rätsel würde ich gerne fiktional lösen?
  • Fantasy: Welche neue magische Regel oder Wesen könnte ich erfinden?
  • Romance: Welche unmögliche Liebe oder welches Tabu könnte Spannung erzeugen?
  • Science-Fiction: Welche technologische Entwicklung könnte unsere Gesellschaft radikal verändern?
  • Historischer Roman: Welche wenig bekannte historische Figur oder Episode könnte ich zum Leben erwecken?
Storyhooks & Emotionen
  • Was wäre die spannendste „erste Szene“, die mir sofort einfällt?
  • Welche Emotion möchte ich bei meinen Lesern am stärksten auslösen (Angst, Sehnsucht, Hoffnung, Staunen)?
  • Welche Frage soll der Leser am Ende meiner Geschichte unbedingt beantwortet bekommen?
  • Welches Ende würde ich selbst unbedingt lesen wollen – Happy End, offenes Ende, tragisch, überraschend?se

Fragen zu Non-Fiction (Fach- und Sachbuch)

Wissen & Expertise

  • In welchem Bereich habe ich fundiertes Fachwissen oder jahrelange Erfahrung?
  • Welche komplexen Themen könnte ich so erklären, dass Einsteiger sie sofort verstehen?
  • Welche Tipps gebe ich in meinem Beruf ständig weiter?
  • Welche Fehler beobachte ich immer wieder in meinem Fachgebiet – und wie lassen sie sich vermeiden?
  • Welche Methoden, Werkzeuge oder Prozesse funktionieren bei mir besonders gut?

Probleme & Lösungen

  • Welche Probleme habe ich selbst gelöst, die auch andere beschäftigen könnten?
  • Welche wiederkehrenden Fragen stellen mir Kollegen, Kunden oder Freunde?
  • Wo suchen Menschen in meinem Umfeld Rat, den ich geben könnte?
  • Welche Abkürzungen habe ich gefunden, die anderen Zeit, Geld oder Stress sparen?
  • Welche alltäglichen Herausforderungen könnte ich mit einem strukturierten Ansatz auflösen?

Erfahrungen & Biografisches

  • Welche persönlichen Krisen oder Wendepunkte habe ich erlebt, die anderen Mut machen könnten?
  • Welche besonderen Erfahrungen (Reisen, Projekte, Krankheiten, Karrierewege) lohnen sich, dokumentiert zu werden?
  • Welche Lektionen aus meinem Leben möchte ich unbedingt weitergeben?
  • Welche Anekdoten aus meinem Umfeld sind so einzigartig, dass sie andere inspirieren oder bewegen könnten?
  • Welche Begegnungen mit Menschen haben meinen Blick auf die Welt verändert?

Trends & Entwicklungen

  • Welche gesellschaftlichen Entwicklungen beobachte ich und kann sie verständlich einordnen?
  • Welche Technologien, Kulturen oder Lebensstile prägen unsere Zeit und sind noch kaum erklärt?
  • Welche Themen sehe ich, die in 5–10 Jahren wichtiger werden könnten?
  • Welche internationalen Trends könnte ich für ein deutsches Publikum aufbereiten?
  • Welche Themen werden zwar diskutiert, aber nur oberflächlich – und verdienen Tiefe?

Nischen & Zielgruppen

  • Für welche klar definierte Gruppe könnte ich ein Buch schreiben (z. B. Berufseinsteiger, junge Eltern, Selbständige)?
  • Welche Zielgruppen werden bisher kaum beachtet oder nur oberflächlich angesprochen?
  • Welche Bücher existieren zwar, sprechen aber zu allgemein?
  • Wie könnte ich ein bekanntes Thema so zuspitzen, dass es perfekt zu einer Nische passt?
  • Welche Fragen stellt meine Zielgruppe immer wieder in Foren, Communities oder Social Media?

Inspiration & Kreativität

  • Welche „Mythen“ oder Irrtümer möchte ich aufräumen?
  • Welche Fragen hat bisher niemand gestellt – die Antwort wäre aber spannend?
  • Welche bekannten Bücher könnte ich besser, moderner oder praxisnäher machen?
  • Welche Ideen aus einem anderen Bereich könnte ich übertragen (z. B. Business-Methoden auf Persönlichkeitsentwicklung)?
  • Wenn ich nur noch ein einziges Sachbuch schreiben dürfte: Welches Thema würde ich wählen?

Schreibe mindestens 20 spontane Buchideen auf.

Schritt 2 – Marktprüfung mit und ohne Tools

Bevor du tiefer einsteigst, prüfe, ob es für deine Idee bereits Leser gibt – und wie die Konkurrenz aussieht. Mit Tools:
  • KDSPY: Analysiert Verkaufszahlen und Rankings bei Amazon.
  • K-Lytics: Bietet tiefe Marktanalysen zu Genres, Subgenres und Keywords.
Ohne Tools:
  • Recherchiere auf Amazon und Thalia nach ähnlichen Büchern.
  • ToDo: Notiere dir mindestens 5–10 Vergleichstitel zu deiner Idee.
  • Schau dir Cover, Klappentexte und Rezensionen an: Welche Themen laufen? Wo gibt es Lücken?

Schritt 3 – Buchidee bewerten: Potenzialanalyse mit Punkten

Lege dir eine Tabelle an, in der du jede Buchidee nach festen Kriterien bewertest. Arbeite mit Punkten von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut). So entsteht am Ende eine Summe, die dir zeigt, welche Idee das meiste Potenzial hat.

Die 5 Kriterien:

  1. Nachfrage: Gibt es Leser, die nach diesem Thema suchen?
  2. Konkurrenz: Wie voll ist der Markt? (viele ähnliche Bücher = niedriger Punktwert)
  3. USP: Hast du ein klares Alleinstellungsmerkmal?
  4. Zielgruppenrelevanz: Lässt sich klar sagen, wer das Buch lesen soll?
  5. Eigene Umsetzbarkeit: Hast du Wissen, Erfahrung oder Leidenschaft, um die Idee überzeugend umzusetzen?

Die 5 Kriterien (mit Skala 1–5 erklärt)

1. Nachfrage

  • 1 Punkt: Kaum erkennbares Interesse. Wenige oder gar keine Bücher im Markt, keine Suchanfragen, kein Trend.
  • 3 Punkte: Mittelmäßiges Interesse, ein paar Bücher im Markt, vereinzelte Rezensionen und Käufer.
  • 5 Punkte: Hohe Nachfrage. Viele Leser suchen nach diesem Thema, Bestsellerlisten zeigen wiederholt Titel dazu.

Praktische Prüfung

  • Amazon- und Thalia-Suche: Wie viele Bücher gibt es? Wie viele Rezensionen?
  • Tools wie KDSPY oder K-Lytics: Zeigen Ranking, Verkaufszahlen, Trends.

2. Konkurrenz

  • 1 Punkt: Markt ist extrem gesättigt, hunderte Bücher zum selben Thema, viele etablierte Autoren.
  • 3 Punkte: Spürbare Konkurrenz, aber noch Luft für neue Positionierungen.
  • 5 Punkte: Kaum Konkurrenz oder bestehende Bücher wirken veraltet/schwach.

Praktische Prüfung

  • Suche nach den Top 20 Titeln in deinem Genre.
  • Prüfe, wie viele davon in den letzten 2 Jahren erschienen sind.
  • Analysiere: Gibt es Lücken (z. B. keine deutsche Übersetzung, kein Fokus auf bestimmte Zielgruppe)?

3. USP (Alleinstellungsmerkmal)

  • 1 Punkt: Idee ist austauschbar, kaum anders als bestehende Bücher.
  • 3 Punkte: Teilweise abgrenzbar, aber nicht völlig neu.
  • 5 Punkte: Klare Besonderheit, die sofort auffällt und einen „Aha-Effekt“ erzeugt.

Praktische Prüfung

  • Kannst du deine Besonderheit in einem Satz formulieren?
    Beispiel: „Ein Minimalismus-Ratgeber speziell für Familien mit Kleinkindern“.

4. Zielgruppenrelevanz

  • 1 Punkt: Zielgruppe ist unklar oder viel zu breit („für alle“).
  • 3 Punkte: Zielgruppe erkennbar, aber noch unscharf.
  • 5 Punkte: Sehr konkrete Zielgruppe, die sofort vor Augen steht.

Praktische Prüfung

  • Eine Buchidee verändert sich drastisch, wenn du die Zielgruppe wechselst.
  • Beispiel:
    • Finanzratgeber für Berufseinsteiger (20–30 Jahre): Fokus auf erste Gehälter und Schuldenabbau.
    • Finanzratgeber für Senioren (65+): Fokus auf Rente, Sicherheit, Vermögen erhalten.
  • Kannst du deine Zielgruppe mit 1–2 Sätzen beschreiben (Alter, Situation, Bedürfnis)? Beispiel: „Mütter zwischen 30–45, die den Familienalltag mit Minimalismus stressfreier gestalten wollen.“

5. Eigene Umsetzbarkeit

  • 1 Punkt: Du hast kaum Bezug zum Thema, müsstest komplett fremd recherchieren.
  • 3 Punkte: Teilweise eigene Erfahrung, aber nicht tiefgehend.
  • 5 Punkte: Starkes Wissen, Erfahrung oder Leidenschaft, die dich zum glaubwürdigen Autor machen.

Praktische Prüfung

  • Hast du Fachwissen, persönliche Erfahrung oder einen Zugang (z. B. beruflich, privat, Netzwerke)?

Beispiel mit drei Buchideen

Idee A: Finanzratgeber für Berufseinsteiger (Non-Fiction)
KriteriumPunkteBegründung
Nachfrage5Finanzthemen dauerhaft stark nachgefragt
Konkurrenz2Sehr viele Bestseller in dem Bereich
USP4Fokus nur auf die ersten 5 Berufsjahre ist spezieller Blickwinkel
Zielgruppenrelevanz5Klar: Menschen im Alter 20–30 beim Berufseinstieg
Umsetzbarkeit4Autor hat Erfahrung mit Finanzthemen
Gesamt: 20 Punkte  

Idee B: Minimalismus im Familienalltag (Non-Fiction)
KriteriumPunkteBegründung
Nachfrage4Minimalismus ist Trend, Familien-Thema hat Dauerbrenner-Charakter
Konkurrenz3Einige Titel, aber weniger als im Finanzbereich
USP5Kombination „Minimalismus + Familie“ ist Nische
Zielgruppenrelevanz4Familien mit kleinen Kindern, gut eingrenzbar
Umsetzbarkeit5Autor lebt selbst minimalistisch mit Familie
Gesamt: 21 Punkte  

Idee C: Regionale Sagen und Legenden neu erzählt (Non-Fiction / Kultur)
KriteriumPunkteBegründung
Nachfrage3Interessiert vor allem kultur- und geschichtsaffine Leser
Konkurrenz4Wenige aktuelle Bücher, oft veraltet oder trocken
USP5Moderne Nacherzählung, bildhaft, unterhaltsam
Zielgruppenrelevanz3Eher breit, von Schülern bis Hobby-Historikern
Umsetzbarkeit4Autor lebt in der Region, Zugang zu Quellen
Gesamt: 19 Punkte  

Schritt 4 – Entscheidung für eine Hauptidee treffen

Irgendwann musst du eine Wahl treffen – sonst bleibst du in der Analyse stecken.

Deine Aufgaben:

  • Wähle eine Hauptidee und eine Backup-Idee.
  • Prüfe deine Kriterien:
    • Begeisterung: Macht dir das Thema Freude?
    • Umsetzbarkeit: Kannst du das Buch mit deinem Wissen und deiner Erfahrung schreiben?
    • Nachfrage: Zeigt die Marktanalyse, dass Leser Interesse haben?

Formuliere dann einen klaren Satz:

„Mein Buch wird ein [Genre/Thema] für [Zielgruppe] und hebt sich ab durch [USP].“

Schritt 5 – Umsetzung vorbereiten mit einem Pitch-Dokument

Bevor du losschreibst, solltest du deine Buchidee auf den Punkt bringen. Dazu eignet sich ein kurzes Pitch-Dokument – eine Art Mini-Exposé, das dir hilft, Klarheit zu gewinnen und später auch für Marketing, Verlag oder Testleser nützlich ist.

Ein bewährtes Schema kommt aus dem Unternehmertum. Gründer nutzen es, um ihre Geschäftsidee kurz und überzeugend darzustellen. Dasselbe kannst du auf deine Buchidee übertragen.



Der Ansatz folgt sechs Bausteinen:

  1. Wen (WHO) du ansprichst → Zielgruppe
  2. Was (WHAT) du ihnen ermöglichst → Ziel/Nutzen
  3. Wie (HOW) du das erreichst → deine Methode/Ansatz/Story
  4. Zeitrahmen (WHEN) → wann/über welchen Zeitraum das Buch wirkt
  5. Zwei Hürden (HURDLES) → Probleme, die Leser haben, und wie du sie löst
  6. Schlussnutzen (CLOSING BENEFIT) → der große Gewinn

Wenn du diese sechs Fragen beantwortest, entsteht ein präzises Pitch-Dokument. Es macht deine Buchidee greifbar, klar und unterscheidbar von anderen.

Beispiel 1: Fiction – Historischer Mystery-Roman

  1. WHO: Menschen ab 30, die abends oft zwischen Streaming und Lesen wählen und nach einer Geschichte suchen, die sie genauso fesselt wie eine Serie – aber mehr Tiefe bietet.
  2. WHAT: Sie erleben einen packenden Kriminalfall im Mittelalter und nehmen neben der Spannung auch faszinierende Einblicke in das Leben im Kloster des 14. Jahrhunderts mit.
  3. HOW: Durch die Geschichte einer Nonne, die beim Kopieren alter Schriften auf ein verbotenes Manuskript stößt und dadurch in tödliche Machtkämpfe zwischen Kirche und Adel hineingezogen wird.
  4. WHEN: In wenigen Lesenächten entfaltet sich die Handlung wie ein Serien-Marathon – nur nachhaltiger, weil sie Kopf und Fantasie anregt.
  5. HURDLES:
    – Viele Romane bleiben oberflächlich → dieser verbindet Spannung mit fundierten historischen Fakten.
    – Leser fürchten stereotype Figuren → hier steht eine ungewöhnliche Protagonistin im Mittelpunkt, die zwischen Gehorsam und Eigenständigkeit ihren Weg sucht.
  6. CLOSING BENEFIT: Dieses Buch bietet Nervenkitzel und Wissen in einem – ein Erlebnis, das länger nachwirkt und mehr Wert hat als ein Abend mit Netflix.

Pitch-Satz

„Mein Roman richtet sich an Menschen, die abends oft zwischen Streaming und Lesen wählen: Eine Nonne entdeckt im 14. Jahrhundert ein verbotenes Manuskript, das die Kirche erschüttern könnte. Der Roman verbindet Mystery-Spannung mit historischen Einblicken – und schenkt mehr Nachhaltigkeit als jede Serie.“

Beispiel 2: Non-Fiction – Ratgeber „Minimalismus im Familienalltag“

  1. WHO: Eltern zwischen 30 und 45, die sich im Alltag zwischen Beruf, Kindern und Konsumdruck überfordert fühlen – und oft auf Social Media nach schnellen Lösungen suchen.
  2. WHAT: Sie lernen, wie sie durch Minimalismus ihren Familienalltag wirklich vereinfachen können, um mehr Ordnung, Gelassenheit und gemeinsame Zeit zu gewinnen.
  3. HOW: Mit praxiserprobten Schritt-für-Schritt-Anleitungen, echten Erfahrungsberichten und leicht umsetzbaren Routinen.
  4. WHEN: Innerhalb von vier Wochen können Familien spürbare Veränderungen erreichen – weniger Ballast, klarere Strukturen, mehr Freiraum.
  5. HURDLES:
    – Viele Ratgeber bleiben theoretisch → dieser zeigt konkret, wie Vereinfachung auch mit Kindern funktioniert.
    – Eltern fürchten, dass „Minimalismus“ Verzicht bedeutet → das Buch zeigt, wie Vereinfachung tatsächlich Lebensqualität steigert.
  6. CLOSING BENEFIT: Statt kurzlebiger Social-Media-Tipps liefert dieses Buch eine echte Transformation – mehr Ruhe, Harmonie und das gute Gefühl, das Leben wieder im Griff zu haben.

Pitch-Satz

„Mein Ratgeber richtet sich an Eltern, die genug von oberflächlichen Social-Media-Tipps haben: In vier Wochen gewinnen sie mit alltagstauglichem Minimalismus mehr Ordnung und Gelassenheit. Das Buch liefert konkrete Lösungen, die wirklich funktionieren – und führt zu mehr Lebensqualität als jedes 5-Minuten-Video.“

Ein Pitch-Dokument zwingt dich, deine Buchidee klar zu durchdenken. Es zeigt dir:

  • Für wen du schreibst (WHO)
  • Welchen Nutzen du lieferst (WHAT)
  • Wie du dich abhebst (HOW)

Dadurch wird deine Idee greifbar, testbar und vermarktbar – lange bevor die erste Seite geschrieben ist.

Mit diesen sechs Schritten hast du einen klaren Fahrplan: von vielen ungefilterten Ideen hin zu einer strukturierten, überprüften und tragfähigen Buchidee, die dir wirklich Sichtbarkeit und Anerkennung bringen kann.

Fazit: Deine Buchidee ist der Schlüssel

Eine gute Buchidee ist kein Zufallsfund, sondern das Fundament für alles, was folgt – vom Schreiben bis zum Marketing. Wenn du die hier vorgestellten Schritte gehst, findest du nicht nur irgendein Thema, sondern eine Idee, die zu dir passt, Leser begeistert und langfristig Potenzial hat.

Lass dich nicht von der Menge an Möglichkeiten lähmen. Nimm dir bewusst Zeit für die Analyse, prüfe deine Ideen systematisch – und vertraue gleichzeitig deiner Leidenschaft. Denn genau diese Kombination aus Klarheit und Begeisterung macht aus einer Idee ein Buch, das Leser nicht mehr loslässt.

Am Ende zählt: Mit einer starken Buchidee bist du deinem Ziel, als Autor sichtbar zu werden, einen entscheidenden Schritt näher. Jetzt liegt es an dir, die Theorie in Praxis zu verwandeln – und den ersten Stein für dein eigenes Erfolgsbuch zu legen.

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