Kein Social Media Auftritt

Warum hat tredition keinen Social Media Auftritt?

Es gehört doch dazu, dass moderne Unternehmen einen Auftritt in social media haben! Mit social media erreichen Unternehmen Millionen Menschen und können sich und ihre Produkte der großen weiten Welt zeigen. Daher erscheint es nicht nachvollziehbar, warum ein dynamisches Unternehmen wie tredition genau das Gegenteil macht und keine aktiven Accounts in social media (mehr) hat. Oder gibt es doch gute Gründe, warum wir uns von social media fernhalten?

Die Vision von tredition passt nicht zu social media

Ein Unternehmen ist nur langfristig erfolgreich wenn es eine Vision hat. Die Vision ist die Antwort auf die Frage, warum es ein Unternehmen in dieser Branche mit diesem Angebot eigentlich braucht. Die Vision ist die ureigenste Motivation. Der Grund, warum wir alle bei tredition jeden Morgen aufstehen und (fast) jeden Tag motiviert sind dafür zu arbeiten. Das ist unsere Vision:

Wir möchten dazu beitragen, dass Menschen (wieder mehr) lesen, weil wir von der Kraft des Lesens überzeugt sind. Es macht klüger, zufriedener und gibt inspirierende Denkanstöße – genau das, was unsere Welt braucht.

Verschiebung des Zeitinvestments

(Bücher) lesen geht immer weiter zurück

Leider zeigen alle Statistiken in Bezug auf Lesen in eine Richtung: nach unten!

Die Zahl der Buchkäufer ist von 2019 bis 2023 in Deutschland, Österreich und der Schweiz um 3,6 Mio. gesunken. Das ist ein Rückgang um 13%.

Quelle: Börsenverein des deutschen Buchhandels

Social media Nutzung wächst

Gleichzeitig wächst die Nutzung von social media.

 
Von 2012 bis 2023 ist die tägliche Nutzungsdauer von social media von 90 Minuten auf 151 Minuten pro Tag gestiegen. Das ist mehr als eine Stunde zusätzlich. Unter Berücksichtigung, dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebende Menschen durchschnittlich knapp vier Stunden (3:55 exakt) Freizeit haben (Quelle: stiftungfuerzukunfsfragen.de), bedeutet diese Zunahme, dass Menschen mit 151 Minuten also fast zwei Drittel ihrer Freizeit (64%) mit social media verbringen!
 
Das klingt so, als wenn wir beleidigt sind, dass keiner mehr Bücher lesen möchte und wir daher social media anprangern. Wenn die Nutzung von social media nicht so viele negative Einflüsse hätte, würden wir evtl. eine andere Einstellung haben. Wir können aber einen Auftritt in social media, womit wir – zwar nur in Bruchteilen – die Zeit unserer follower und friends noch länger in social media halten würden, nicht unterstützen. Die Folgen sind einfach zu schlimm!

Social Media hat zu viele negative Folgen für die Nutzer

Diese Auffälligkeiten zeigen sich bei der Nutzung von social media häufig, besonders bei jungen Erwachsenen.

Sozialer Vergleich

  • Verzerrte Selbstwahrnehmung
  • Mehr „Freunde“ als im richtigen Leben
  • Ringen um Anerkennung
  • Selbstzweifel
  • Leistungsdruck
  • „Fear of missing out“ (Angst, etwas zu verpassen)
  • Extremer Körperkult (bis hin zu Schönheitsoperationen)
  • Fitnesswahn
  • Gefühl der Minderwertigkeit
  • Essstörungen

Zeitaufwand

  • „Doomscrolling“ (sehr viel Zeit damit zu verbringen, schlechte Nachrichten zu lesen)
  • Vernachlässigung anderer Menschen
  • Weniger Zeit für ausgleichende Hobbies
  • Verlust von Interesse an anderen Tätigkeiten

Reizüberflutung

  • Schlafstörungen
  • Überforderung des Gehirns
  • Konzentrationsschwäche
  • Selbstverletzendes Verhalten
  • Zwangsverhalten

Medizinische Folgen

  • Depressionen/depressive Verstimmungen
  • Ängste
  • Stress/Nervosität
  • Stimmungsschwankungen
  • Suchtverhalten/Suchtmittelmissbrauch
  • Suizidalität

Frag dich mal selber bei welchen Punkten du ein „stimmt“ oder „stimmt teilweise“ ankreuzen würdest. Man muss schon wirklich genau suchen, wenn man wissenschaftliche Quellen finden möchte, die positive Auswirkungen von social media Nutzung auf Menschen hat. Das ist beim Lesen ganz anders.

Lesen hat ausschließlich positive Einflüsse

Hingegen hat Lesen ausschließlich positive Einflüsse auf dein Leben. Diese sind im Einzelnen:

Gesundheit

  • Stressreduzierung
  • Verbesserter Schlaf
  • Reduzierung des Risikos auf Alzheimer
  • Verlängerte Lebenserwartung

Persönliche Entwicklung

  • Höheres Einkommen
  • Stärkere Empathie
  • Inspiration neue Dinge anzupacken
  • Erhöhung der Intelligenz
  • Erhöhte Empathiefähigkeit
  • Fähigkeit zum reflektierten Denken

Die Effekte, die durch die Nutzung von social media, erzeugt werden, könnten nicht gegensätzlicher zu der Vision von tredition sein.

Social media Algorithmen formen unser Weltbild

Die Algorithmen, also die Software-Programme, die steuern, was du als Nutzer an Inhalten angeboten bekommst, haben das Ziel, dich möglichst lange am Bildschirm zu halten. Du als Nutzer bist das, womit social media Unternehmen Geld verdienen. Je länger du online bist, desto mehr verdienen social media Plattformen durch Werbeeinnahmen. Damit du möglichst viel Zeit in deinen social media Plattformen verbringst, analysieren die Plattformen dein Verhalten genau:

  • Wie lange schaust du dir einen Beitrag an
  • Mit welchen Beiträgen interagierst du (Like, Kommentare)
  • Welchen Profilen folgst du
  • Bei welchen Profilen gehst du schnell weg

Durch dein Verhalten, gewinnt die Plattform ein immer genaueres Bild von dir:

  • Deinen Vorlieben
  • Wann du online bist
  • Wo du online bist

Es werden Millionen kleiner Datenpunkte über dich gesammelt und daraus der gläserne Nutzer gemacht. Wenn du gläsern bist, kann die Plattform dir Inhalte ausspielen, die du magst und bei denen du hängen bleibst. Die Logik ist sehr einfach:

Je besser dein Verhalten und Vorlieben bekannt sind, desto besser kann der kuratierte (also vorausgewählter, betreuter) Inhalt für dich aufbereitet werden.

Als Resultat verbleibst du länger auf den Plattformen. Als Beweis reicht das starke Wachstum der verbrachten Zeit auf social media.

Je besser die Plattformen dich kennen, desto weniger unterschiedliche Inhalte werden dir angeboten. Inhalte, die andere Standpunkte zu z.B. politischen oder gesellschaftlichen Themen haben, findest du nur noch durch gezielte Suche. Auch wenn du in deinem Profil deinen Standpunkt zu einem Thema nicht teilst, erkennen die Algorithmen dennoch durch dein Klick- und Verweilverhalten, welche Standpunkte du gut findest (dort bleibst du länger) oder nicht zu dir passen (du klickst schnell weg oder überhaupt nicht darauf). Das sorgt dafür, dass du immer mehr Inhalte angezeigt bekommst, die deine Meinung bestätigen oder wiedergeben. In der Folge bekommst du den Eindruck, dass alle auf Facebook & Co. deiner Meinung sind. Auf social media wird so dein Weltbild nach deinen Vorstellungen bestätigt. Die Gefahr ist, dass du einen kritischen gesunden Menschenverstand verlierst und auch die thematische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten verlernst.

Eine wachsende Zahl von Aussteigern werden zu Whistleblowern. Sie verraten trotz Strafverfolgung Unternehmensgeheimnisse über social media Plattformen, weil sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, darüber weiter zu schweigen:

Ich bin heute hier, weil ich glaube, dass die Produkte von Facebook Kindern schaden, Spaltung fördern und unsere Demokratie schwächen. (Aussage vor dem US-Kongress)
Meta Platforms macht nicht genug, um junge Erwachsene zu schützen, obwohl es die Tools dafür hat. Die Verantwortlichen reagieren aber nicht.
Besonders beeindruckend ist die Darstellung von Jaron Lanier, Computerwissenschaftler, in seinem Buch „Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst“: „Facebook, Google & Co. überwachen uns, manipulieren unser Verhalten, machen Politik unmöglich und uns zu ekligen, rechthaberischen Menschen. Social Media ist ein allgegenwärtiger Käfig geworden, dem wir nicht entfliehen können.“

Unsere Werte stehen zu stark im Kontrast mit social media

Unternehmenswerte stehen in direktem Zusammenhang mit der Vision einer Organisation. Sie helfen, den Zweck und die langfristigen Ziele des Unternehmens zu verdeutlichen. Werte sind der Kompass wie sich ein Unternehmen aufstellt und auf dem dafür richtigen Kurs hält. Mit transparenten, gelebten Werten ist ein Unternehmen für Kunden und Mitarbeiter klar einzuordnen. Dadurch sind Unternehmen verlässlich und berechenbar. Kunden können entscheiden, ob sie mit den Werten übereinstimmen oder nicht. So viel zur Theorie! Die Werte von tredition findest du ausführlich bei Vision und Werte.

Wir unterstützen freie Meinungsäußerung und die Publikationsfreiheit. Wir drucken und veröffentlichen Inhalte, die sich im Rahmen der Rechtsordnung bewegen, auch wenn wir die Ansichten der Autoren teilweise nicht teilen. Wir distanzieren uns jedoch von Inhalten, die unserer Auffassung nach aus ethischen und kulturellen Gründen dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Menschenwürde schaden.

Auf social media Plattformen findet keine freie Meinungsäußerung statt. Das ist nicht nur unsere Meinung sondern leider eine gesetzliche Regelung. Im Rahmen des Digital Services Act (DSA) der EU sind Betreiber von social media Plattformen dazu verpflichtet rechtswidrige Einträge zu löschen. Bei der Überprüfung sollen sie nach Artikel 34 des DSA ein Augenmerk auf „kritische“ und „nachteilige“ Einträge legen. Nach Artikel 84 sollen die Betreiber der Plattformen verhindern, dass „irreführende und täuschende Inhalte, einschließlich Desinformationen“ verbreitet werden. Der Begriff „Desinformationen“ wird in dem Gesetz nicht definiert.

Wir sind der Auffassung, dass jeder selber entscheiden soll, inwieweit er eine Information in seiner Meinungsbildung berücksichtigt. Ob etwas „Desinformation“ ist obliegt in unserem Wertekosmos jedem einzelnen selbst. Keiner Europäischen Union, keinem anderen Gesetzgeber und schon gar nicht einem privatwirtschaftlichen Unternehmen.

In den USA wurde die regulierende Gesetzgebung mit der Executive Order: „Restoring Freedom of Speech and Ending Federal Censorship“ in 2025 ersatzlos aufgehoben. Für freie Meinungsäußerung und -bildung ist ein solches Vorgehen auch in der EU erforderlich. Ohne eine Änderung stehen die Regelungen des EU Digital Services Act entgegen unseren Vorstellungen und Werten von freier Meinungsäußerung.

Social media ist ein unberechenbarer Werbekanal

Das Geschäftsmodell von social media ist aus rein wirtschaftlicher Brille betrachtet genial! Millionen von Nutzern und Unternehmen investieren Ressourcen (Zeit und Geld) in Milliardenhöhen jedes Jahr, um Inhalte für die Plattformen zu erstellen.
Mit diesen teuer erstellten Inhalten werden möglichst viel Nutzer möglichst lange auf der Plattform unterhalten. Mit diesem Geschäftsmodell ist Meta Platforms knapp fünfmal (486%) profitabler als alle 40 Unternehmen des Deutschen Leitindex DAX zusammen:

Social media Unternehmen brauchen viele Nutzer, die möglichst lange auf den Plattformen verweilen. Meta Platforms veröffentlicht, dass sie 3,35 Mrd. Nutzer haben, die mindestens einmal im Monat auf den Plattformen Facebook, Instagram oder WhatsApp sind. Bei 156 Mrd. € Umsatz bringt ein Nutzer also knapp 47 € Umsatz pro Jahr. Nutzer sind also das Kapital. Die Pflege und der Aufbau eines social media Profils sind also ein Beitrag, damit Meta mehr Umsatz macht. Die Follower, Friends etc. gehören aber nicht dem Profil-Inhaber. Tatsächlicher kann er nicht einmal direkt mit seinen Followern in Kontakt treten. Das geht nur über die Plattform. Er kann ihnen keine E-Mail schreiben oder in anderer Weise erreichen – es geht nur über die Plattform. Das ist mit Risiken verbunden. Wer seine Follower auf einem fremden Medium aufbaut, ist zu 100% davon abhängig, dass:
  • die eigenen Inhalte im Sinne des Plattform-Betreibers sind, sonst droht die Schließung des Accounts
  • die Rechtsprechung sich nicht ändert, denn sonst können Inhalte „illegal“ werden
  • die Plattform nicht insolvent geht, verkauft wird oder das Geschäftsmodell ändert.
Für viele „Influencer“ ist der Betrieb eines social media Profils der wichtigste Kanal, um den eigenen Marktwert zu steigern. Da „Influencer“ i.d.R. keine Produkte, sondern nur sich selber über ihre Profile verkaufen, ist die Plattform (mit allen Followern) der wichtigste oder nicht selten der einzige Kunde. Man muss kein betriebswirtschaftliches Genie sein, um zu sehen, dass die Abhängigkeit von nur einem Kunden bzw. Verkaufsweg sehr riskant ist. Dabei spielt Willkür eine große Rolle. Zwei berühmte Beispiele:
  • Donald Trump wurde auf Twitter (nun „X“) gesperrt als er noch Präsident der USA war
  • Raul Castro, ehemaliger Präsident von Kuba wurde auf „X“ gesperrt.
Eine Sperrung erfolgt meistens leise. Das ist auch nachvollziehbar, da den Gesperrten der Kommunikationsweg an ihre Follower genommen wird. Insofern ist ein social media Profil, das für den Profilbetreiber eine wichtige Einkommensquelle ist, stets mit Umsicht zu betreiben, dass sich niemand angegriffen fühlt oder die Inhalte als „Desinformation“ meldet. Das führt zu weich gewaschener Meinungsäußerung, wenn diese überhaupt kundgetan wird. Dieses Klumpenrisiko – die Abhängigkeit von einer oder wenigen Plattformen – gilt es also zu vermeiden. Joe Pulizzi, der Gründer des Content-Marketing Institute rät:

Don‘t build your house on rented land.

Die schwächste Art des Marketings ist auf social media. Die erfolgreichste und unabhängigste ist über die eigenen direkt erreichbaren Kanäle (wie direkte E-Mail) die dir niemand sperren kann.
  • Diese unberechenbare Basis ist uns bei tredition zu unsicher
  • Wir möchten mit unseren „Freunden“ direkt und kommunizieren können
  • Wir unterstützen keine Plattformen, die Profile oder Beiträge löschen, obwohl sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen

Social media ist dennoch wichtig für Buchmarketing

Wer als Autor ein Buch vermarktet, ist dennoch gut beraten, social media Plattformen im Marketing-Mix zu berücksichtigen. Die Entscheidung ob und wie weit man bereit ist, sich in die Abhängigkeit zu begeben, darf jeder selber entscheiden. Im Buch-Marketing ist häufig das eigene Profil eines Autors auf social media weniger wichtig. Die Ansprache und die Überzeugung von „Influencern“ ein Buch in deren social media Profilen zu rezensieren und bewerten ist ein effektiver Weg im Buch-Marketing. Dazu findest du bei uns ausführliche Anleitungen um deine Erfolgsquote für positive Rezensionen in social media zu erhöhen.

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